Das Schicksal eines Vaters, der seit einer Rettungsaktion für seine Kinder im Comer See in Norditalien vermisst wird, hat weit über seinen badischen Heimatort Betroffenheit ausgelöst. „Die Bestürzung ist nicht nur in der Stadt groß, sondern in der ganzen Region“, sagte Bühls Oberbürgermeister Hubert Schnurr der Deutschen Presse-Agentur. „Das war ein Riesenschock für uns.“ Die Nachricht habe ihn im Urlaub am Baggersee erreicht.
„Alle reden darüber“
Der Mann sei als Gastronom sowie als Organisator und Sprecher von Afterwork-Partys, die seit 2016 im Sommer regelmäßig mit mehreren Ständen und Musik lokaler DJs auf dem Kirch- und Marktplatz stattfinden, weithin bekannt. Entsprechend sei die Suche nach ihm ein großes Thema nicht nur in Bühl, sagte der parteilose Rathauschef. „Alle reden darüber.“ Erst vor wenigen Wochen habe er noch persönlich mit dem Mann gesprochen, sagte Schnurr.
Der 55-jährige Vater war am Montag bei Dorio am Ostufer des Sees ins Wasser gesprungen, nachdem seine Kinder aus ungeklärter Ursache über Bord gegangen waren. Während sie in Sicherheit gebracht werden konnten, tauchte er selbst nicht wieder auf. Vermutet wird, dass er von einer Strömung erfasst wurde. Seither suchen Einsatzkräfte Tag für Tag nach dem Mann.
Stadt stellt bei Bedarf Hilfe in Aussicht
„Es wäre wirklich mehr als ein Wunder, wenn er noch lebt“, sagte Schnurr. Mit der Familie stehe er nicht in direktem Kontakt. Die gastronomischen Betriebe liefen weiter, dort brauche es seitens der Stadt keine Unterstützung. „Wenn aber Hilfe benötigt wird, stehen wir natürlich Gewehr bei Fuß.“
Bühl liegt im Westen Baden-Württembergs zwischen Rheinebene, Weinbergen und Schwarzwald. Rund 30.000 Menschen leben in der Stadt. (dpa)