Ein einsames Werbebanner grüßt noch am Donaueschinger Stadteingang von Pfohren kommend. Ansonsten sind am Donnerstagmorgen, 28. August, die meisten Hinweise auf das Reitturnier CHI bereits verschwunden. Auch die Fahnen rund um das Reitstadion im Schlosspark hängen nicht mehr.
Das ist die Folge der völlig überraschenden Absage der Traditionsveranstaltung, nur knapp drei Wochen vor dem eigentlich geplanten Beginn. Das Teilnehmerfeld habe den Qualitätsansprüchen für das große Pferdesport-Event nicht genügt. Bis zuletzt hatte der Veranstalter noch versucht, Starter für das CHI zu gewinnen – ohne Erfolg.
Viele Fans hatten bereits Tickets gekauft und ihr Wochenende auf der Baar geplant. Nun heißt es umplanen.

Hotelbranche im Schockzustand
Damit hat die kurzfristige Absage des Reitturniers allerdings nicht nur für die Ticket-Inhaber gravierende Auswirkungen. Auch das Gastgewerbe in und um die Quellstadt herum ist hart getroffen.
Vor allem Hotels stehen nun vor einer Stornierungswelle, sagt Michael Preis, Betreiber des Hotels Grüner Baum in Allmendshofen und Kreisvorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). „Für uns Gastgeber ist das natürlich ein Verlust, gerade so kurzfristig.“
Er habe Verständnis dafür, wenn auch eine so große Veranstaltung abgesagt werden muss, betont Preis. Die Kurzfristigkeit treffe aber das gesamte Gastgewerbe in Donaueschingen hart. Er selbst habe erst am Mittwochmorgen, kurz vor der offiziellen Bekanntgabe, vom Veranstalter erfahren, dass das Reitturnier doch nicht stattfinden wird.
Alles war auf das CHI ausgerichtet
Prompt kamen auch schon die ersten Stornierungen. Das aufzufangen sei vor allem für Hotels kaum möglich. Für diese ist das CHI laut Michael Preis eines der Top-Events, zu dem Menschen aus aller Welt kommen, lange im Voraus ihre Trips planen. „Für uns ist das Geschäft jetzt weg.“

Das Wochenende vom 18. bis 21. September hatte sich der Grüne Baum bereits freigehalten. „Wir hatten auch Anfragen für Familienfeiern und Hochzeiten. Die haben wir dann an andere Örtlichkeiten verwiesen.“ So sei es vielen Hotels in der Region ergangen, sagt der Dehoga-Kreisvorsitzende weiter.
Ersatz zu finden, sei aber nicht nur für Hotels, sondern für das gesamte Gastgewerbe schwer. „Wir sind eine Branche, die vom Jetzt-Geschäft lebt“, so Preis. „Wenn so etwas ausfällt, können wir das nicht nachholen.“