Der traditionsreiche Maschinenbauer J.G. Weisser Söhne GmbH & Co. KG aus St. Georgen hat einen wichtigen Meilenstein im laufenden Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung erreicht.
„Mehrere Hauptkunden haben sich mit neuen Maschinenaufträgen klar zur Zukunft des Unternehmens bekannt. Diese Aufträge sichern die Auslastung der Produktion und schaffen die Grundlage für eine Fortführung des Geschäftsbetriebs über das Jahr 2025 hinaus bis ins 3. Quartal 2026“, berichtet jetzt der als Generalbevollmächtigte ernannte Anwalt Markus Fauser von der Anwaltskanzlei Anchor in einer Presseerklärung.

Das Traditionsunternehmen aus St. Georgen hatte, wie berichtet, im September 2024 beim Amtsgericht Villingen-Schwenningen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt.
Arbeit an der Sanierung seit Ende 2024
Zum Dezember 2024 wurde das Verfahren offiziell eröffnet. Seitdem arbeitet das Team um Markus Fauser und Tobias Wahl als Generalbevollmächtige und David Blum von Anchor sowie der Geschäftsführung und dem Sachwalter, Marc-Philippe Hornung von der SZA Schilling Zutt & Anschütz Rechtsanwaltsgesellschaft intensiv an einer Sanierungslösung.
Ziel der Bemühungen bleibt ein Verkauf an einen Investor, der dem Traditionsunternehmen J.G. Weisser Söhne langfristig eine stabile Zukunft ermöglicht.
Umfangreiche Unterstützung durch Kunden
„Die umfangreiche und vertrauensvolle Unterstützung unserer Kunden ist ein starkes Signal. Damit sind wir in der Lage, Aufträge für neue Maschinen mit einer Laufzeit bis ins Jahr 2026 anzunehmen. Das ist nicht nur eine wichtige Nachricht für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch ein klares Zeichen an den Markt, dass J.G. Weisser Söhne mit seinem gesamten Produktportfolio voll handlungsfähig und zukunftsfähig ist“, fährt Markus Fauser fort.
Sanierungsprozess und Investorenprozess laufen weiter. Das Unternehmen sei durch die eingeleiteten Maßnahmen voll handlungsfähig und biete sein gesamtes Produktportfolio an – von der Entwicklung und Herstellung neuer Kundenmaschinen bis hin zum Service- und Ersatzteilgeschäft, heißt es in der Mitteilung.
Neue Aufträge als solide Grundlage für Sanierung
Parallel werde der strukturierte Übernahme-Prozess konsequent fortgeführt, um einen Investor zu finden, der die Zukunft des Unternehmens langfristig absichere. „Mit den neuen Kundenaufträgen haben wir eine solide Grundlage für den laufenden Sanierungsprozess geschaffen. Das eröffnet auch weiteren Kunden die Möglichkeit, jetzt langfristig Maschinenbestellungen zu platzieren und damit aktiv die Zukunft des Unternehmens mitzugestalten“, ergänzt Fauser.
Bei der laufenden Sanierung haben die Verantwortlichen zuletzt personelle Einschnitte vorgenommen. 107 Mitarbeiter wurde gekündigt. 77 Beschäftigte wechselten nach Aussage der Geschäftsleitung in eine Transfergesellschaft, die mit Qualifizierungsmaßnahmen und Vermittlungsunterstützung neue Perspektiven eröffnen soll.