Nach dem Brand in der Villinger Innenstadt am 14. Juni haben nun die ersten Arbeiten an den betroffenen Häusern begonnen. So steht etwa vor dem Haus in der Gerbestraße 50, in dem sich bis zu dem Brand der Teeladen TeeMa befand, ein Baugerüst. Eine Schuttrutsche führt vom oben Teil des Hauses nach unten, Bauarbeiter gehen dort ein und aus.
Sind diese Häuser noch zu retten?
„An verschiedenen Gebäuden laufen bereits Sanierungsmaßnahmen“, bestätigt die Pressesprecherin der Stadt, Madlen Falke, auf Anfrage. Doch einige der Häuser sind so stark beschädigt, dass ein Wiederaufbau kaum denkbar scheint. Die Frage ist: Sind diese Häuser noch zu retten?
Mehrere Häuser vollständig zerstört
Drei der fünf beschädigten Gebäude in der Gerberstraße und Goldgrubengasse seien zum Teil vollständig zerstört, schreibt Falke. Erschwerend kommt hinzu, dass drei der fünf Häuser unter Denkmalschutz stehen.
„Zwei davon sind völlig zerstört – aber an einem gibt es in Bezug auf den Denkmalschutz einen nach Einschätzung des Landesdenkmalamtes erhaltenswerten Gebäudeteil“, so Falke weiter.
Denkmalschutz spielt eine große Rolle
Ob und wie die Häuser wieder aufgebaut oder abgerissen werden, liegt demnach auch im Ermessen des Landesamts für Denkmalpflege, das die Denkmaleigenschaften festsetzt, so Falke. „Die Stadt hat frühzeitig Kontakt mit dem Landesamt für Denkmalpflege aufgenommen, mit dem Ziel einer frühzeitigen Information an die Eigentümer“, so Falke.
Generell stehe die gesamte Villinger Innenstadt schon seit 1991 unter Denkmalschutz, so die Pressesprecherin. Darüber hinaus seien einzelne Gebäude, an deren Erhaltung aus wissenschaftlichen, künstlerischen oder heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse bestehe, denkmalgeschützt.
Vieles noch ungewiss
Konkrete Anträge für den Wiederaufbau oder Abriss der Häuser liegen laut Falke jedoch noch nicht vor. Daher lassen sich Stand jetzt auch keine Aussagen zur Neugestaltung der Häuserreihe sagen.
Auch ein zeitlicher Rahmen für den Wiederaufbau sei schwer zu nennen, da dieser von den einzelnen Baumaßnahmen abhinge, so die Stadtsprecherin. „Grundsätzlich hat die Stadt aber ein großes Interesse daran, dass die Häuser schnellstmöglich wieder ein Teil des schönen Stadtbildes der Villinger Innenstadt werden“, heißt es aus dem Rathaus.

Betretungsverbot besteht weiterhin
Gleichzeitig warnt die Stadt Neugierige: Nach wie vor stellen die Häuser eine Gefahr dar, es bestehe weiterhin das Betretungsverbot und nur in Ausnahmefällen, etwa zur Ermöglichung von Arbeiten, könnten die Bereiche betreten werden, so Falke. Wer dieses Verbot missachte, werde geahndet.
Es müsse damit gerechnet werden, dass sich Gebäudeteile lösen und zur Gefahr werden könnten, so die Pressesprecherin weiter. Nach Hinweisen aus der Bevölkerung, dass dieses Verbot bisweilen missachtet werde, kontrolliere der Kommunale Ordnungsdienst derzeit verstärkt in der Goldgrubengasse und Gerberstraße und ahnde die Verstöße, so Falke.