Im Stadtbild von Donaueschingen sind die Radtouristen allgegenwärtig. Vor allem in den Straßencafés tanken die Radfahrer Kraft, um dann auf Tour zu gehen. Diese starke Präsenz ist kein Zufall. Donaueschingen liegt nicht nur an mehreren Radfernwanderwegen, sondern auch an interessanten regionalen Randwanderwegen.
Beschilderung beginnt schon am Bahnhof
„Dem Trend der Zeit folgend haben wir in den letzten Jahren den Radtourismus forciert“, informiert Tourismusleiter Andreas Haller. Da viele Radfahrer mit dem Zug nach Donaueschingen kommen, werden sie bereits von hier mit der entsprechenden Beschilderung abgeholt.

Neben den Beschilderungen zählten auch gut ausgebaute Radwege dazu, ebenso Radservicestationen am Bahnhof, bei der Touristinfo und am Donauzusammenfluss; am Bahnhof findet sich sogar eine Schlauchstation. Nicht zu vergessen die Trinkwasserbrunnen, die so konzipiert seien, dass man die Wasserflaschen damit gut befüllen könne.
Um die Radfahrer nicht nur als Durchreise-Radler auf einem der Fernradwege wie dem bekannte Donauradweg vorbeiziehen zu lassen, hat man die Innenstadt radfreundlicher gestaltet, etwa mit den zahlreichen Fahrradabstellmöglichkeiten.
Auch hier hat man den Zeitgeist erkannt und ist von dem alten Fahrradständer auf das neue System der Fahrradbügel umgeschwenkt.
Die Donaueschinger Tourist-Info ist voll auf den Radtourismus eingestellt. „Hierzu zählen neben entsprechendem Infomaterial auch leihweise Adapter für die Ladestation“, so Tourismusleiter Andreas Haller.
Einen touristischen Coup habe man – zusammen mit dem Landkreis – mit der Etappe Null des Donauradwegs gelandet, meint Haller. Die 98-Kilometer-Rundtour beginnt auf dem Furtwanger Hausberg Brend und führt entlang der Donauquellflüsse direkt nach Donaueschingen. „Hier können die Rad-Touristen nicht nur die Donauquelle im Schlosspark bewundern, sondern unsere vielen Attraktionen bis hin zur vielfältigen Gastronomie“, so der Tourismusleiter.
Gerade das einzigartige, abwechslungsreiche regionale Radwegenetz der Quellregion Donau soll auch den Wohnmobilisten nahegebracht werden. Auch hier setzen vor allem die Städte auf Service und Information, um das Radparadies zu bereichern.

Neben den üblichen Unterkünften gibt es gleich drei zertifizierte Bett+Bike-Unterkünfte. Diesen geforderten Qualitätsstandard mit zusätzlichen Serviceleistungen erfüllen das Hotel-Restaurant „Zum Hirschen“, das Hotel „Linde“ und in Allmendshofen das „Flair Hotel Grüner Baum“.

Etappe Null bringt mehr Radfahrer
In Allmendshofen stehen neben dem Aufladen und der sicheren Garage und auch der Komfort im Fokus. Durch die Etappe Null gebe es mehr Radfahrer, die nicht nur Donaueschingen als Anfangspunkt des Donau-Radwegs sehen, sondern die Region mit den beiden Quellflüssen erkunden, freut sich Hotelchef Michael Preis.
Durch die E-Bikes habe sich das Klientel in Richtung Senioren verschoben, wobei auch zahlreiche Sport-Rennradler-Gruppen im „Grünen Baum“ abstiegen. „Für diese aktiven Radprofis gibt es spezielle Sportlerkost mit viel Kohlenhydraten“, informiert Michael Preis.

Das Frühstück der Fahrradfahrer, die im Hotel „Linde“ absteigen, sei mehr müsli– und joghurtlastig. Im Hotel „Linde“ nehme man gern auch die Organisation von E-Bikes in Anspruch, berichtet Edeojan Hilail.
Immer mehr Radfahrer kämen direkt mit dem Auto, da die Zuganfahrt mit dem Rad leider oft nicht funktioniere, resümiert man im Gasthaus „Hirschen“. „Dies hat die Folge, dass die Donauradler Parkplätze für eine längere Zeit suchen“, weiß „Hirschen“-Hotelier Ulrich Früh. Aber hier habe die Stadt gehandelt und zahlreiche kostenlose Langzeitparkplätze ausgeschildert.
Zufällig nach Donaueschingen
Der Zufall führte die Schweizer Urs, Hanna und Andreas Jaggi aus dem Aargau nach Donaueschingen. „Eigentlich wollten wir mit dem Zug nach Frankfurt, doch in Basel war mit der Zugfahrt Schluss und so entschlossen wir uns nicht zu warten, sondern eine neue Tour in Angriff zu nehmen“, so Urs Jaggi.
Kurz entschlossen ging es dann von Basel über den Südschwarzwald-Radweg nach Schluchsee, Titisee und von da nach Donaueschingen. Hier fanden sie eine private Unterkunft. Und weil es regnete, erkundeten sie Donaueschingen. Nach zwei tollen Tagen in Donaueschingen ging es dann der Donau entlang Richtung Ulm.
Sieben Tage sind bereit die beiden Freunde aus dem Münsterland, Robert Brüggmann und Dirk Zimmermann, unterwegs. Auf ihrem Weg nach Radolfzell machten sie mit ihren Bikes „einen Abstecher“, um den Donau-Ursprung, die Donauquelle und Donaueschingen anzusehen.

Auch die beiden aus Leipzig stammenden Silva und Thomas Brückner machten auf ihrem Donaurandweg eine Tagesstop in Donaueschingen. „Es hat sich gelohnt“, so das Fazit aller Radler.et