Erstmals, seitdem bekannt geworden ist, dass Michael Hanke das Stockacher Krankenhaus als Geschäftsführer verlassen wird, gibt es weitere Details zu der Angelegenheit. Am Donnerstag, 28. August, informierte Bürgermeisterin Susen Katter, die zugleich Aufsichtsratsvorsitzende des Stockacher Krankenhauses ist, die Belegschaft über die aktuelle Lage und die Zukunft der Geschäftsführung.
Demnach fiel die Entscheidung zur Trennung von Michael Hanke bereits Ende Juli. Der Aufsichtsrat habe dabei einstimmig beschlossen, das Arbeitsverhältnis zwischen Geschäftsführer Michael Hanke und dem Stockacher Krankenhaus zu beenden, heißt es in einer Pressemitteilung, die die Stadt Stockach im Nachgang zur Betriebsversammlung veröffentlicht hat.
Persönliche Gründe
Erneut wird in der Pressemitteilung betont, dass die Trennung in gegenseitigem Einvernehmen erfolge. „Der Aufsichtsrat und die Stadt Stockach danken Herrn Hanke für seinen Einsatz in den vergangenen sechs Jahren und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute“, wird Susen Katter in der Pressemitteilung zitiert. Eine Begründung für die Trennung wird aber auch in der aktuellen Pressemitteilung nicht genannt. Wie der Südkurier im Gespräch mit mehreren, dem Krankenhaus verbundenen Personen erfahren hat, sei die Trennung sehr überraschend gekommen.

Auf Nachfrage des SÜDKURIER verweist die Aufsichtsratsvorsitzende auf persönliche Gründe seitens Michael Hankes. „Ich verstehe das große öffentliche Interesse an den Gründen für die Trennung, jedoch handelt es sich um eine höchst persönliche Angelegenheit“, erklärt Katter und verweist darauf, dass Personalangelegenheiten auch in anderen Fällen nicht näher öffentlich kommentiert oder begründet würden.
Einzelheiten noch in Abklärung
Aktuell würden zudem noch die Einzelheiten rund um den Aufhebungsvertrag miteinander abgestimmt, so Katter. Was ihr in diesem Zusammenhang wichtig zu betonen ist: „Diese Entscheidung steht nicht in einem Zusammenhang mit einer Schließung des Stockacher Krankenhauses“. Der Betrieb werde ganz normal weitergeführt und die Zukunft des Hauses stehe nicht infrage.
Neue Details gibt es indes im Hinblick auf die zukünftige Leitung des Krankenhauses. Bernd Zimmermann, bisher Stellvertreter von Michael Hanke, wird die kommissarische Leitung des Hauses übernehmen. Er hat schon in den vergangenen Wochen die Geschäftsführung übernommen, wie immer während urlaubsbedingter Abwesenheiten Hankes. Zimmermann kannte als langjähriger Mitarbeiter das Krankenhaus in seinen Strukturen genau, heißt es in der Pressemitteilung.
Viele wichtige Entwicklungen habe er sowohl miterlebt als auch mitgestaltet und er genieße deshalb das Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gemeinsam mit dem ärztlichen Direktor Jürgen Brecht und dem gesamten Team stehe er für Verlässlichkeit und Kontinuität und dafür, dass das Krankenhaus weiterhin in sehr guten Händen sei, so die Mitteilung aus der Stadtverwaltung. „Herzlichen Dank für das mir entgegengebrachte Vertrauen. Ich bringe mich sehr gerne in verantwortlicher Position für das Krankenhaus Stockach ein“, wird Bernd Zimmermann in der Mitteilung zitiert.
Kein Kommentar von Michael Hanke
Michael Hanke selbst war am Donnerstagnachmittag für den SÜDKURIER nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Bereits nach dem erstmaligen Bekanntwerden der Nachricht vor rund zwei Wochen hatte er jedoch dem SÜDKURIER gegenüber bestätigt, dass er das Stockacher Krankenhaus verlassen werde. Zu den Gründen wollte er sich damals jedoch ebenfalls nicht äußern.
Michael Hanke hatte die Geschäftsführung des Stockacher Krankenhauses zum 1. März 2019 übernommen. Der heute 61-Jährige folgte auf Berthold Restle. Zuvor war Hanke laut SÜDKURIER-Informationen kaufmännischer Direktor des Heilig-Geist-Krankenhauses in Köln-Longerich gewesen. Wie es für ihn nach dem Ausscheiden aus der Geschäftsführung in Stockach weitergehen wird, dazu gibt es momentan noch keine Informationen.