Der Weihnachtsmarkt und Michael Breuninger – das gehörte 35 Jahre lang untrennbar zusammen. Doch damit ist nun Schluss, wie der Standbetreiber dem SÜDKURIER verriet. Viele Gäste äußerten vor allem in den Sozialen Netzwerken ihr Bedauern über das Ende der Ära Breuninger. Wir haben uns bei den Stammgästen umgehört.

  • Uwe Reith, Banker und Hobby-Musiker: „Der Weihnachtsmarkt mit den Besuchen bei Micha war wie ein versöhnlicher Jahresabschluss. Man brauchte sich nie mit irgendjemandem zu verabreden, weil man dort immer jemanden traf. Micha und sein Stand waren Heimat und Vertrautheit. Allein war man am Stand niemals lange, sofort kam man ins Gespräch oder hat alte Bekannte getroffen. Ich bedaure das Ende sehr, bin aber auch gespannt, wie es weitergeht mit Micha und seiner Familie.“
  • Ingolf Astor, Physiotherapeut, Fasnachter und Comedian: „Beim Thema Weihnachtsmarkt fällt einem sofort der Name Breuninger ein. Bei Michael und seiner Familie war man stets Gast, nie Kunde. Eine Wohlfühloase voller Herzlichkeit und Wärme. Das war das Erfolgsrezept. Immer liebe Worte, auch beim größten Andrang. Neue Gäste fühlten sich sofort willkommen, es wurden Freundschaften am Stand geschlossen.“

Michael Breuninger „hat dem Weihnachtsmarkt ein Stück Heimatgefühl verliehen“

  • Stefan Scheideck, Unternehmer: „Das Café Marktstätte und der Glühweinstand waren für uns und unsere Freunde immer eine tolle Anlaufstelle. Man hat bei Micha immer jemanden getroffen, den man kannte. Einerseits ist es sehr, sehr schade. Andererseits hat es auch etwas Gutes für Micha und seine Familie, sie können jetzt zur Ruhe kommen.“
  • Andreas Hennemann, Rechtsanwalt und Mitglied des Konstanzer Gemeinderats: „Am Stand von Sandra und Michael Breuninger habe ich immer gespürt, was den Konstanzer Weihnachtsmarkt so besonders macht – Wärme, Begegnung, Gastfreundschaft und den besten Glühwein am See. Mit ihrer Entscheidung endet auch für mich ein Stück persönlicher Geschichte, das mit meiner ersten Kanzlei direkt über Sandras und Michaels Café Marktstätte begann.“
Andreas Hennemann und Michael Breuninger.
Andreas Hennemann und Michael Breuninger. | Bild: Familie Breuninger
  • Frank Stadelhofer, Organisator von Dorffesten und Weihnachtsmärkten: „Der Glühwein war stets super. Wir waren immer gerne bei Micha am Stand. Bei ihm war es immer gesellig und der Micha ist immer gut gelaunt und freundlich.“
  • Martin Landthaler, Weggefährte von Frank Stadelhofer: „Ich war über die Jahre hinweg bei Micha und Sandra am Stand, weil Konstanzer halt gern bei originalen Konstanzern sind. Frank Stadelhofer und ich waren traditionell zur gemeinsamen Eröffnung des Weihnachtsmarkt immer zuerst beim Micha verabredet... wo auch sonst?“
Frank Stadelhofer (links) und Martin Landthaler.
Frank Stadelhofer (links) und Martin Landthaler. | Bild: Familie Breuninger
  • Stefan Schober, Besitzer der Garage Petershausen: „Es war für uns gute Tradition, mit Freunden an seinen Stand zu kommen, um seinen Jagertee zu trinken. Bei Micha am Stand gab es nie Schnick-Schnack, ohne ihn werde ich bestimmt nicht mehr auf den Weihnachtsmarkt gehen. Der Markt ist doch bloß noch Kommerz, bei Micha hingegen ging es ums Zusammenkommen und die Geselligkeit.“
Das könnte Sie auch interessieren
  • Stephan Grumbt, Behindertenbeauftragter der Stadt Konstanz: „Für mich als 60-Jährigen ist das Ende der Ära Breuninger ein weiteres Anzeichen, wie alt ich werde. Micha und seine Frau Sandra waren für mich eine Heimat, schon im Café Marktstätte oder davor im Jacobsbad. Wenn ich die Schule geschwänzt habe, bin ich zu ihnen auf einen Kaffee gegangen. Die Welt war bei ihnen schöner als woanders. Ohne Breuningers Stand verliert Konstanz wieder ein Stück Identität.“
  • Frank Kaltenbach, Besitzer des Restaurant Stable beim Lago: „Natürlich bin ich sehr traurig, dass Micha und seine Sandra in den Ruhestand gehen, da ich zukünftig keine so liebe und nette Anlaufstelle mehr auf dem Weihnachtsmarkt haben werde. Mir werden die tollen Gespräche, die Atmosphäre und auch ihr hervorragender Glühwein fehlen. Ich wünsche meinem Freund und seiner Familie nur das Beste.“
Frank Kaltenbach und Michael Breuninger.
Frank Kaltenbach und Michael Breuninger. | Bild: Familie Breuninger
  • Andreas Auer, Hobbybäcker und Stockacher Laufnarr: „Für mich war der Glühweinstand von Michael Breuninger ein besonderer Ort auf dem Weihnachtsmarkt – ein Konstanzer Urgestein, das mit viel Herzblut und seiner Familie nicht nur Glühwein ausschenkte, sondern Gastfreundschaft lebte. Was mich beeindruckt hat, war die Wärme und Herzlichkeit, die man sofort spürte. An der Breuninger-Bar traf man stets bekannte Gesichter – und wenn man noch nicht in Weihnachtsstimmung war, spätestens nach dem ersten Glühwein war man es. Michael hat dem Markt ein Stück Heimatgefühl und Menschlichkeit verliehen.“