Drei Narrenvereinigungen in der Region fühlen sich von der Konstanzer Polizei unter Druck gesetzt. Ärger gibt es um ein Schreiben des Konstanzer Polizeipräsidiums, in dem wegen der Corona-Pandemie eine harte Linie für die Fasnacht angekündigt wurde. Das komme einem kompletten Brauchtumsverbot gleich, schreiben die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, der Narrenfreundschaftsring Schwarzwald-Baar-Heuberg und die Narrenvereinigung Hegau-Bodensee in einer öffentlichen Erklärung.

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Zünfte werfen Schreiber „falsche Aussage“ vor

Ihr Vorwurf: In einer Videokonferenz mit den Zünften habe der Vize-Präsident des Konstanzer Polizeipräsidiums, Oskar Schreiber, sein Vorgehen mit einer Anordnung des Landes-Innenministeriums begründet. Die Narren werfen Schreiber „falsche Aussage“ vor, die Anordnung gebe es nicht.

Konstanzer Polizeipräsidium sieht sich falsch wiedergegeben

Das Polizeipräsidium sieht „einiges verzerrt“ wiedergegeben, wie Pressesprecher Uwe Vincon dem Südkurier erklärt. Die Äußerung Schreibers stehe nicht im Widerspruch mit dem Innenministerium, heißt es in einer Stellungnahme.

„Es ist zwar richtig, dass es von dort keine besondere Anordnung für die Faschingszeit gab“. Allerdings sei das auch nicht notwendig gewesen, da die Umsetzung der Corona-Verordnung gelte. Im Vorfeld der Fasnacht seien die Polizeipräsidien dazu angehalten worden, im Rahmen der Verordnung die Ausgangsbeschränkungen konsequent zu überwachen, heißt es weiter.

Innenministerium hat keine Anordnung für Fasnacht erlassen

Das Innenministerium bestätigt, dass es keine gesonderten Anordnungen zur Fasnacht gab. Allerdings seien die Dienststellen darauf hingewiesen worden, auf die Einhaltung der Corona-Verordnung zu achten. Danach darf ohne triftigen Grund niemand auf die Straße, auch nicht an Fasnacht.

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Woanders im Südwesten gehen die Behörden allerdings anders mit der Situation um. So heißt es aus dem für Waldshut zuständigen Polizeipräsidium Freiburg dazu, dass im Vorfeld Kontakt mit den Zünften aufgenommen wurde. Es gebe keine Anhaltspunkte, dass die Zünfte gegen die Auflagen verstoßen wollten. Es werde Kontrollen geben, aber mit Augenmaß.

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Die Vereine sind sich ihrer Verantwortung in der Pandemie bewusst. Wo sonst ausgelassen gefeiert wird, rufen die Zünfte rund um den Bodensee, im Schwarzwald und am Hochrhein ihre Mitglieder dazu auf, zuhause zu bleiben und auch nicht im Häs auf die Straße zu gehen.