Sie lieben die Natur; den Hohentwiel, den Singener Hausberg, aber ganz besonders: Joachim und Christel Böhm leben in Arlen, einem Ortsteil von Rielasingen-Worblingen. Joachim Böhm, 82, war lange Zeit Schulleiter der Haupt- und Realschule von Rielasingen, er ist nebenher Künstler und gehört zum Kreis der Singener Maler, die regelmäßig in der Stadt ausstellen.

Sein spöttisch-liebevoller Federstrich macht seine Werke zu etwas ganz Besonderem; so hat Joachim Böhm auch als Karikaturist für eine Zeitung gearbeitet. Der Hohentwiel ist eines seiner Lieblingsmotive, so wie hier bei dieser mit wenigen Strichen hingeworfenen „Skizze“ des Hohentwiels, wie er seine Zeichnung bescheiden nennt.
Seine Frau Christel, 73, ist eine begeisterte Köchin. Wenn das Paar Gäste hat, bringt sie gern mal eine Hohentwieler Lammkeule auf den Tisch. „Denn für uns zwei ist das zu viel Fleisch“, sagt sie. Ihr Mann ist nicht so der große Koch, übernimmt aber in der Küche gern die „niederen Arbeiten“, wie er lachend sagt.
Das tut seiner Begeisterung für gutes Essen aber keinen Abbruch. In den 1980er-Jahren brachte er das „Aachtaler Kochbuch“ heraus, das feine Rezepte von Landfrauen aus dem Tal versammelte. Wer darin blättert, dem läuft das Wasser im Munde zusammen: Da finden sich Köstlichkeiten vom Feinschmeckersalat mit saurer Sahne und Nüssen bis zum Badischen Kalbsragout und selbstgemachten Schupfnudeln. Dazu kommen Spezialitäten wie Hegauer Kräuteröl und sogar Tomaten-Marmelade! Und jede Menge Kuchen, der nur darauf wartet, ausprobiert zu werden, etwa eine Mandarinen-Mandeltorte.
Joachim Böhm steuerte nette Karikaturen bei, die sich allesamt genüsslich-witzig um das Thema Essen drehen. Eine zeigt eine Frau, die gerade einen Pfannkuchen in der Pfanne umdrehen will – der aber natürlich auf ihrem Gesicht landet. „Das Büchlein hat sich damals sehr gut verkauft, wir haben mehrere Auflagen gemacht“, erinnert er sich.
Hohentwieler Lammkeule
Zutaten:
ca. 1 kg Lammkeule (weibliches Tier), am besten vom Hohentwiel
3 Tomaten
5 Zehen Knoblauch
5 EL Olivenöl
frische Kräuter zusammengebunden: Rosmarin, Thymian, ein wenig Majoran
100 ml Rotwein, z.B. ein Dornfelder vom Weingut Vollmayer
¼ Liter Kalbs- oder Rindsbrühe
Zubereitung: Die Tomaten würfeln und fein hacken, ebenso die Knoblauchzehen. Beides mit dem Olivenöl mischen. Die Lammkeule mit dieser Paste einreiben. Alles zusammen mit dem Bündel Kräutern über Nacht ziehen lassen.
Lammkeule mit Küchenkrepp abtupfen, pfeffern, salzen und in Olivenöl rundum anbraten. Mit dem Rotwein ablöschen, etwas von der Paste und die Kalbs- oder Rinderbrühe hinzugeben. Bei 130º im Ofen 1¾ Stunden zugedeckt garen.
Fleisch herausnehmen, in einem weiteren Gefäß zugedeckt in den warmen ausgeschalteten Ofen stellen. Kräuter herausnehmen. Die Soße pürieren und mit ½ EL Tomatenmark, Pfeffer, Salz und edelsüßem Paprikapulver abschmecken.
Dazu passen Kartoffelgratin, Bohnen mit Speck und „natürlich der Dornfelder aus der angebrochenen Flasche“, so Joachim Böhm.