Auch vor größeren Besuchergruppen scheut Claudia Rinkenburger, 58, Hausfrau und Kräuterpädagogin in Stockach, nicht zurück. Denn durch ihre drei Kinder, die inzwischen mit Partnern und Freunden anrücken, ist sie geübt, in üppigen Mengen zu kochen. An diesem Tag führt sie eine Gruppe von Kräuterinteressierten durch ihren Garten. Obstbäume, wilde Wiesen, Blumenbeete mit Kräutern dazwischen, aber auch spezielle Kräuterbeete hat sie angelegt.
Der Maulbeerbaum trägt helle Maulbeeren, die man tatsächlich essen kann. Oder in fruchtigen Essigen verarbeiten, was sie zu einer Meisterschaft entwickelt hat. Die Essige verkauft oder verschickt sie. In den Überlinger Stadtgärten bietet die Kräuterpädagogin inzwischen Erlebnisführungen an, mit Verkostung natürlich, und im Herbst folgt die Prüfung zur Gästeführerin „Gartenerlebnis Bodensee“: „Ein Garten zum Anbeißen“ ist ihr Thema.
Ein aromatisches Kraut ist der Beinwell. Rund vierzig Arten gibt es davon, die kleinen, meist lilafarbenen Blüten freuen die Bienen. Wer keinen hat, kann ihn hier aber auch einfach weglassen, meint sie. Wichtig seien der Dost, also der wilde Majoran und Pfefferminze.
Zutaten (für eine große Schüssel):
300 g Briekäse,
100 ml Olivenol,
100 ml Wasser,
50 ml Zitronensaft,
2-3 Knoblauchzehen,
Schale einer halben Bio-Zitrone,
Salz, Zucker,
frisch gemahlener Pfeffer,
je 3-4 Stängel Dost und Pfefferminz,
etwa 10 Beinwellblatter.
Zubereitung: Briekase in Gabelbissen und Knoblauch in feine Scheiben schneiden. Zitronenschale mit einem Kartoffelmesser abschalen. Eine Marinade aus Olivenol, Wasser, Zitronensaft zubereiten und mit Salz, Zucker und Pfeffer abschmecken. Dost und Pfefferminz am Stängel waschen und so verwenden (beim Umschichten am nächsten Tag entfernen). In eine Schüssel abwechselnd schichten: eine Lage Kräuter mit Knoblauch und Zitronenschale, eine Lage Käse, mit einer Lage Kräuter enden. Die Marinade drübergießen und mindestens 12 Stunden (über Nacht) ziehen lassen. Gut drei Stunden vor dem Servieren: Dicke Blattrippen der Beinwellblatter herausschneiden, Blatter waschen und abtrocknen lassen. Eine flache Schussel mit den Blattern auslegen, die Halfte der Kasemenge darubergeben,nochmals eine Lage Blatter daruberlegen. Den Rest Kase darübergeben, weitere drei Stunden kuhlstellen. Vor dem Servieren mit Kräuterbluten dekorieren. Beim Essen kann der Beinwell zurückbleiben; sein Aroma bleibt erhalten.