Wenn ein neues japanisches Restaurant mit dem Namen Wabisabi eröffnet, vermutet der gemeine Laie vermutlich ein Wortspiel mit dem Begriff Wasabi. Immerhin dürfte diesen japanischen Meerrettich seit dem Beginn des Sushi-Erfolgszuges in den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrtausends in Deutschland fast jeder kennen. Zudem wurde hierzulande 2021 erstmals die Schallmauer von 1000 Sushi-Restaurants durchbrochen. Doch weit gefehlt: Auch wenn es ebenfalls japanisch ist, hat Wabisabi nichts mit Wasabi zu tun.
Nun also ein Restaurant mit dem Namen Wabisabi in Konstanz, nur einen Steinwurf vom Hauptbahnhof und der Marktstätte entfernt in der Dammgasse. Am 10. März gab es das sogenannte Soft-Opening.
Das heißt, die Betreiber bieten einen Querschnitt durch ihre Küche an, beobachten, wie die Menschen darauf reagieren und entscheiden aufgrund der Erfahrungen, wie die tatsächliche Karte aussehen wird. Es soll nichts dem Zufall überlassen werden. Ende März geht‘s dann richtig los.
Geschäftsführer Vijay Kumar und sein Bruder Satish Kumar sind erfolgreiche Konstanzer Unternehmer und Gastronomen: Nur wenige Meter vom Wabisabi entfernt befinden sich ihr indisches Restaurant Karma sowie ihr japanisch-spanisches Restaurant Umami.
Sie haben also zwischen Bodanstraße und Marktstätte eine Art asiatisch-indische Gastromeile erschaffen. Zudem gehört ihnen noch ein Hotel in Meersburg.
Das Wabisabi in Konstanz: So ist der erste Eindruck
Große Fenster, offene Räume ohne Trennwände, helle Wände, Tische und Stühle – im Wabisabi zeigt sich ein offenes und modernes Konzept. Ruhige Hintergrundmusik und lächelnde Mitarbeiter begrüßen die Gäste. Der offene Küchenbereich und die Theke mit den gekühlten Komponenten hinter einer Glasfront machen neugierig.
Drei Köche und eine Köchin richten hier vor den Augen der Gäste die Gerichte zu. Der Geschäftsführer sowie eine Servicekraft erklären jedem Gast das Angebot und geben je nach Vorlieben Tipps und Ratschläge.
Ein neues asiatisches Restaurant in der Dammgasse: Ein Blick in die Speisekarte
Asiatische Appetitmacher wie Edamame (gekochte grüne Sojabohnen) für 7,40 Euro, koreanischer Kimchi Salat (angemachtes fermentiertes Gemüse) für 8,90 Euro, Wakame (japanischer Algensalat) für 7,20 Euro, chinesische Sandwiches mit diversem asiatischem Belag wie Hähnchen, eingelegten Radieschen und Chili Mayo und Kräutern für 8,90 Euro warten auf die Gäste.
Danach locken Hauptgerichte wie die japanische Gemüsesuppe Ramen mit diversen Einlagen wie Hähnchen, Miso-Paste, Miso, Spinat, Nitamago-Ei, Naruto-Fischcake, Babymais und hausgemachte Nudeln für 14,50 Euro bis 19,90 Euro, sieben verschiedene Bowls von 14,90 Euro bis 19,90 Euro, Salate, Curry, Poke Bowls, Desserts, Smoothies, diverse Teesorten, japanisches Bier, regionaler Wein, alkoholfreie Getränke jeglicher Art – die Karte bietet einen breiten Querschnitt durch die asiatische Küche im Allgemeinen und die japanische Küche im Speziellen.
Das Restaurant Wabisabi im Hincooker-Test
Zur Mittagszeit sind bereits einige Menschen hier, die das neue kulinarische Angebot der Stadt erkunden möchten. Der Servicemitarbeiter erklärt die Gerichte – getestet wurde schließlich die koreanische Suppe Kimchi und die japanische Gemüsesuppe Ramen Chicken Tantanmen.
Kimchi ist Koreanisch und bedeutet fermentiertes Gemüse. In Korea gibt es unzählige verschiedene Arten, gefühlt hat jede Familie hat ihre eigene Rezeptur. Der Kimchi-Salat im Wabisabi versprüht schnell den Geruch von Milchsäure. In Verbindung mit der würzigen Marinade entsteht ein ungewöhnliches Aroma – geschmacklich kann das überzeugen.

Chinakohl und weißer Rettich, Tomaten, Streifen von Rettich und Karotten passen gut zueinander, das Zusammenspiel von Säure, Süße, Salzigkeit sowie die knackige Struktur machen den Salat zu einer guten Wahl für den Einstieg.
Das Wort Ramen für die japanische Nudelsuppe hat seinen Ursprung im Chinesischen und heißt so viel wie handgezogene Nudeln. Chinesische Einwanderer brachten sie Mitte des 19. Jahrhunderts in die Inselnation.
Als Grundlage des scharfen Chicken Tantamen dient die klare Hühnerbrühe, dazu kommen Sesam, Chili-Öl, Hähnchen-Hackfleisch, Pak Choi, Ei, Frühlingszwiebeln, Chilifäden und hausgemachte Nudeln. Auch das ist geschmacklich durchaus spannend. Gäste, die auf der Suche nach neuen Geschmackserlebnissen sind, werden im Wabisabi auf jeden Fall fündig.
Hincooker-Fazit: Wer authentisches asiatisches Essen mag, ist im Wabisabi gut aufgehoben. Die Köche orientieren sich bei den Gerichten an den Original-Rezepten. Die Zutaten sind, wo es geht, frisch, saisonal und regional – beispielsweise das Fleisch kommt von Otto Müller, Gemüse und Salat vom Fruchthof. Zudem spürt der Gast, dass sich hier Profis an die Umsetzung der schwierigen Rezepte machen. Die Preise sind noch dazu fair.
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 11.30 bis 22 Uhr, Sonntag Ruhetag. Von Montag bis Freitag zwischen 15 und 17 Uhr Happy Hour mit 20 Prozent Rabatt auf Ramen.