Seit vier Wochen beherrschen die wegen des Coronavirus erlassenen Einschränkungen das öffentliche Leben in der Gemeinde Bermatingen. Doch trotz für den Publikumsverkehr geschlossenem Rathauses läuft der Dienstbetrieb fast normal weiter, denn es gibt einiges zu tun, wie Bürgermeister Martin Rupp berichtet. Notwendige Bürgeranliegen würden per Telefon, Mail und Post geregelt, die Bauprojekte Sportplatz, Kindergarten Ahausen, Erschließung Hinterm Dorf III und Breitbandausbau laufen weiter. „Wir nutzen die Zeit, um anstehende Planungen voranzubringen und wenn möglich sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch angehalten Überstunden und Resturlaub abzubauen.“
Mitarbeiter des Rathauses alle gesund

Die allgemeine Lage im Rathaus ist seiner Ansicht nach, trotz der besonderen Umstände, insgesamt gut. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien gesund und soweit wohl auf. „Wir tragen zwar keine Gesichtsmasken, halten aber die Hygieneregeln ein und auch der Abstand untereinander ist gewährleistet“, so Rupp weiter. Besprechungen finden wenn möglich per Telefon statt, nur im Ausnahmefall persönlich und dann mit ausreichend Abstand im Sitzungssaal.
Für den Mai noch keine Entscheidung zu Kindergartengebühren
Ein wichtiger Punkt zu Beginn der Corona-Verordnungen war die Regelung der Notbetreuung im Kindergarten und der Schule. Diese seien letztenendes aber nur in Einzelfällen und an einzelnen Tagen nachgefragt worden. Beim Thema Kindergartengebühren habe man sich darauf verständigt, diese für den April auszusetzen. „Wir planen derzeit aber noch nicht für den Mai, bei der herrschenden dynamischen Entwicklung müssen wir die Entscheidungen und Entwicklungen der nächsten Wochen abwarten.“
Unterstützung für Ältere und Flüchtlinge gewährleitet
Der Verein „Bürger füreinander“ und die Kirchengemeinden böten ausreichend Unterstützung für ältere Menschen, „sodass sich auch hier niemand unnötig dem Risiko einer Ansteckung aussetzen muss.“ Auch die in Bermatingen lebenden Flüchtlinge kommen gut mit der Situation klar. „Unsere Flüchtlingsbeauftragte Frau Ayala Cerna und auch die Flüchtlingssozialarbeiterin sind regelmäßig per Mail und Telefon in Kontakt und stehen bei Fragen zur Verfügung.“
Keine Verstöße gegen Verordnungen gemeldet
Die Lage in der Gemeinde sei im allgemeinen als entspannt zu bezeichnen, die Bürger hielten sich offenbar an die Verordnungen. An den ersten warmen Wochenenden habe es keine Probleme gegeben. „Bei uns in der Gemeindeverwaltung sind keine Verstöße gegen die Verordnungen bekannt oder gemeldet worden“, so Rupp. Sollte es doch offensichtliche Verstöße, wie etwa „Corona-Partys“ geben, solle man dies der Gemeinde unbedingt melden, denn dann können etwaige „Party-Hotspots“ gezielt von der Polizei angefahren werden.
Bauhof arbeitet seine üblichen Aufgaben ab
Unterdessen gehen die Bauhof-Mitarbeiter, soweit möglich, ihren regelmäßigen Daueraufgaben nach und arbeiten Aufträge ab. „Momentan werden zum Beispiel die öffentlichen Rasenfläschen gemäht, die Ruhebänke geputzt und wenn nötig repariert. „Bei allen Arbeiten wird besonders auf Hygiene und Abstand geachtet“, so Rupp.
Gemeinderat tagt im Bürgersaal Ahausen
Ebenfalls nicht untätig ist der Gemeinderat, denn er darf nach der Corona-Verordnung grundsätzlich auch weiterhin beraten. Am 21. April wird es eine Gemeinderatssitzung im Bürgersaal Ahausen geben, wie Rupp ankündigt: „Aufgrund von Fristen muss diese Sitzung stattfinden. Angesetzt sind eine kurze öffentliche sowie eine ebenso kurze nichtöffentliche Gemeinderatssitzung.“ In der öffentlichen Sitzung geht es neben einzelnen Informationen lediglich unter anderem um die Vergabe der Kücheneinrichtung des Vereinsheims, was in diesem Fall nicht auf anderem Wege geregelt werden könne. Allerdings muss diese Sitzung im Bürgersaal in Ahausen stattfinden, damit der notwendige Abstand eingehalten werden könne.
Gewerbetreibende laut Rupp bislang zuversichtlich
Und wie ergeht es derzeit den Bermatinger Gewerbetreibenden? Nach Rupps Kenntnisstand den Umständen entsprechend noch gut. „Natürlich gibt es Abhängigkeiten, etwa von Zulieferern oder Materialbeschaffung, aber die Unternehmer, mit denen ich Kontakt hatte, waren alle bislang zuversichtlich, dass wir auch diese Krise gemeinsam meistern werden.“ Sollten Liquiditätsengpässe entstehen, würde die Gemeinde im Rahmen ihrer Möglichkeiten diese unterstützen, zum Beispiel mit Gewerbesteuerstundungen.