Seit etwa drei Monaten haben sich die 13 Azubis, die ihre praktische Ausbildung in den Bereichen Metall, Elektro sowie Steuerungstechnik im Ausbildungszentrum „Nobert Merkels Talentwerkstatt“ von Norbert Merkel in Bermatingen absolvieren, auf ihre erste Abschlussprüfung vorbereitet. Doch nun machte ihnen die Corona-Krise einen Strich durch die Rechnung: Nur wenige Tage vor Beginn der Prüfungen, wurden diese bundesweit abgesagt.

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Eine der Auszubildenden ist Maren Felber. Sie ist im zweiten Lehrjahr und macht ihre Ausbildung zur Industriemechanikerin beim Unternehmen Wälischmiller in Markdorf. Felber zeigt sich betroffen über die Entscheidung der Prüfungsabsage: „Es war zwar zu erwarten, aber als es dann tatsächlich wahr wurde, war ich erst einmal niedergeschmettert. Die ganze intensive Vorbereitung und das Lernen waren auf diesen Zeitpunkt abgestimmt. Man kann sagen, ich war in Bestform.“

Die 20-jährige Maren Felber ist im zweiten Ausbildungsjahr zur Industriemechanikerin bei Wälischmiller in Markdorf.
Die 20-jährige Maren Felber ist im zweiten Ausbildungsjahr zur Industriemechanikerin bei Wälischmiller in Markdorf. | Bild: Maren Felber

Zwar sei Felber insgesamt gut vorbereitet, doch wenn der neue Termin bekannt gegeben wird, werde es anders sein, sagt die 20-Jährige. „Sich wieder auf den Punkt zu konzentrieren, wird Mühe kosten.“ Eine Hilfe sei für sie die Arbeit im Betrieb. Dort könne sie an ihren praktischen Fertigkeiten feilen.

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Auch für Norbert Merkel ist die Situation nicht einfach, wie er selbst sagt. Die Ausbildungshalle sei verwaist und seine Mitarbeiter musste er in Kurzarbeit schicken – denn im Gegensatz zu den betriebseigenen Ausbildungswerkstätten anderer Unternehmen, habe er seinen Betrieb komplett geschlossen.

Norbert Merkel hofft, dass er in absehbarer Zeit seine Talentwerkstatt wieder in Betrieb nehmen kann.
Norbert Merkel hofft, dass er in absehbarer Zeit seine Talentwerkstatt wieder in Betrieb nehmen kann. | Bild: Jan Manuel Heß

Eine Entscheidung, die Merkel kritisch sieht. „Ich hoffe, dass sich die Situation möglichst bald wieder entspannt und wir die Prüfungsvorbereitung wieder aufnehmen können, sodass die Azubis ihre Ausbildung ohne große Verzögerung fortsetzen können“, sagt er. Denn gut ausgebildete Fachkräfte würden in der Bodenseeregion dringend gebraucht.

„Blick auf neues Ausbildungsjahr gerichtet“

„Daher ist mein Blick auch jetzt schon auf den Start des neuen Ausbildungsjahres im kommenden September gerichtet. Dann haben wir hoffentlich eine Phase des Aufschwungs und die Unternehmen viele Azubis, die ausgebildet werden müssen.“

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