Gütenbach Bei einer Exkursion informierte ich der Gemeinderat Gütenbach über die aktuellen Entwicklungen im Bereich Wald und Forstwirtschaft im Vordertal. Im Fokus standen die nachhaltige Bewirtschaftung des Gemeindewaldes sowie geplante Maßnahmen zur Aufwertung und Pflege der Waldflächen, heißt es in einer Mitteilung.
Im Zuge der Entwicklung des Baugebiets Wirtsbuck, das Ende 2021 erworben wurde, verfolgt die Gemeinde auch das Ziel, den bestehenden Wald auf dem Flurstück 145 ökologisch aufzuwerten. Im September 2023 beschloss der Gemeinderat die Umsetzung von Maßnahmen zur Aufwertung des Grundstücks mit verschiedenen Laubbäumen sowie die Schaffung von rund 200.000 Ökopunkten im Rahmen eines baurechtlichen Ökokontos. Das dient der späteren Kompensation möglicher Eingriffe in Natur und Landschaft bei künftigen Bauvorhaben.
Der Gemeinderat hatte zudem eine Forsteinrichtungsplanung für den Zeitraum 2023 bis 2032 verabschiedet. Bei einer Exkursion im Juli 2023 wurde der aktuelle Zustand des 100 Hektar großen Gemeindewaldes begutachtet. Ziel ist es, den Anteil der Fichte zu reduzieren und einen vielfältigen Mischwald mit höherer Artenvielfalt zu fördern, um die nachhaltige Bewirtschaftung und die wirtschaftliche Stabilität des Waldes zu sichern. Der Holzvorrat im Gemeindewald liegt stabil bei etwa 450 Kubikmetern, wobei die Hauptbaumarten Fichte, Tanne und Buche sind. Die geplanten Holzerntearbeiten im laufenden Jahr umfassen rund 1100 Festmeter Holz. Auch die Fläche am Ortseingang, ein Bodenschutzwald, soll profitieren: Hier ist die Pflanzung verschiedener Obstbäume und Sträucher vorgesehen, um die Fläche ökologisch und landschaftlich aufzuwerten.
Im Bereich der Abwasserbeseitigung steht die Gemeinde vor wichtigen Sanierungs- und Strukturierungsmaßnahmen. Im April 2021 beschloss der Gemeinderat die Beauftragung eines Fachbüros für die gewässerökologische Untersuchung der Kläranlage, um die Einleitung in die Gewässer zu optimieren und die wasserrechtliche Erlaubnis neu zu beantragen. Die bisherige wasserrechtliche Erlaubnis läuft noch bis zum 31. Dezember 2025. Bei der Gemeinderäte-Exkursion hat Klärwerter Thomas Scherzinger die funktionalen Abläufe der Kläranlage erläutert und den aktuellen Stand der Sanierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen vorgestellt. Dabei stehen die Erneuerung des Sandfangs, die Modernisierung des Beckenbereichs sowie die Überlegung, das bestehende Betonbecken in ein Denitrifikationsbecken umzuwandeln, im Fokus. Die geplanten Investitionen werden nun näher geplant. Es wird aber von mindestens 100.000 Euro ausgegangen. Nicht alle Maßnahmen müssen sofort umgesetzt werden. Die Förderfähigkeit muss noch geprüft werden. Sicher werden sich die Arbeiten aber auf die Gebühren auswirken, so die Gemeinde.