Furtwangen Ein Brand in einer Einrichtung wie dem Furtwanger Altenheim St. Cyriak stellt für die Feuerwehr eine besondere Herausforderung dar, wie sich bei einer Übung der Furtwanger Feuerwehr erneut bestätigte. Zentrales Thema bei dieser Übung war zum einen die Wasserversorgung auch aus der Breg und zum anderen die Menschenrettung aus dem vierten Obergeschoss.
Angenommen wurde, dass die Brandmeldeanlage im vierten Obergeschoss ausgelöst hatte. Dann ist es die Aufgabe der ersten eintreffenden Feuerwehrleute, die Lage zu erkunden, vor allem, ob tatsächlich ein Brand vorliegt oder – wie es bei diesen Anlagen immer wieder vorkommt – ein technischer Defekt einen Alarm ausgelöst hat. Doch ein Mitarbeiter des Hauses im vierten Obergeschoss bestätigte dann den Brand in einem Zimmer mit Bewohnern. Nach dieser Bestätigung alarmierte der Einsatzleiter, Abteilungskommandant Alfons Scholl, zusätzlich zur Abteilung Stadt auch die Abteilung Schönenbach sowie für den Aufbau einer Wasserversorgung der Laufwagen der Gütenbacher Feuerwehr.
Im Ernstfall wäre das Aufgebot allerdings wesentlich größer. Es ging vor allem darum, ob man zusätzlich zu dem Löschwasser aus dem Hydranten vor Ort auch eine Wasserversorgung aus der Breg einrichten kann. Und dies funktionierte nach Worten von Alfons Scholl hervorragend. Entnommen wurde das Wasser beim Wasserspielplatz. Beim Schuhpeter musste dann diese Wasserleitung über die B500 hinweg geführt werden. Mit genügend Schlauchbrücken konnte der Verkehr aber wieder problemlos weiterlaufen. Mit zwei großen Leitungen, verstärkt durch eine Pumpe, wurde das Wasser bis zum Altenheim gepumpt. Da registrierte Scholl einen Wasserdruck von neun bar, ein hervorragender Wert.
Das zweite wichtige Thema war die Menschenrettung. Deutlich wurde, dass ein solcher Einsatz in einem vierten Obergeschoss für die Feuerwehrleute eine enorme Herausforderung ist. Denn sie müssen mit der vollen, etwa 30 Kilogramm schweren Montur die vier Stockwerke hinauflaufen. Und nachdem der Brand hinter der Zimmertür bestätigt worden war, mussten die beiden Feuerwehrleute auf Unterstützung mit einer Schlauchleitung und auf den Rauchvorhang warten, bevor sie den Raum betreten konnten. Mit einem zweiten Trupp unter Atemschutz wurden dann die beiden Bewohner, hier Puppen, aus der Wohnung gerettet. Einer war ein liegender Patient, der zweite ein Rollstuhlfahrer. Zum Glück war der hintere Bereich des Hauses, abgetrennt durch eine Brandschutztür, rauchfrei. Die Bewohner konnten da erst einmal in Sicherheit gebracht werden.
Hausmeister die Hauptperson
Nun ging es noch darum, die beiden Patienten, zu denen zwischenzeitlich noch als weiteres Opfer Hausmeister Helmut Streifer dazu kam, ins Freie zu bringen. Aufmerksam verfolgte Einrichtungsleiter Ralf Ruchlak das Geschehen und war zufrieden, wie effektiv die Feuerwehr arbeitete, die mit neun Fahrzeugen aus Furtwangen, Schönenbach und Gütenbach im Einsatz war. Während Helmut Streifer im Rollstuhl dann mit der Drehleiter von der Dachterrasse gerettet wurde, konnten die beiden anderen Patienten durch das rauchfreie Treppenhaus ins Freie gebracht werden.
Für Alfons Scholl war diese Übung von besonderer Bedeutung, um so schwierige Einsätze durch klare Ablaufpläne noch effektiver gestalten zu können. Insgesamt war nach seinen Worten die Übung optimal gelaufen, was auch Gesamtkommandant Jochen Löffler als Beobachter betonte. Gerade die „Mega-Zusammenarbeit der Abteilungen“ war für ihn ein besonderes Erlebnis. Auch Ralf Ruchlak dankte den mehr als 50 Feuerwehrleuten für ihren Einsatz und lud sie zum Abschluss der Übung zu einem gemütlichen Vesper mit Wurstsalat ein.