Furtwangen Vorgestellt wurden dem Gemeinderat die Auswertung der Verkehrsdaten in den ersten Monaten dieses Jahres. Dabei wurde deutlich, dass sich fast niemand an die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit hält.

In einem verkehrsberuhigten Bereich darf eigentlich nur Schrittgeschwindigkeit – etwa sieben Stundenkilometer – gefahren werden. Gemessen wurden hier Geschwindigkeiten bis 62 Stundenkilometer, wobei dann teilweise nach Passieren des Messpunkts noch einmal deutlich beschleunigt wurde, so die Erkenntnisse.

Schon seit einiger Zeit ist in der Robert-Gerwig-Straße ein „Smiley“ installiert, der die Einhaltung der Geschwindigkeit signalisieren soll. Das Gerät zeichnet aber auch die tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeiten auf, was nun für die ersten fünf Monate ausgewertet wurde. Bei 748 pro Tag erfassten Fahrzeugen waren es lediglich 5,24 Prozent, die mit weniger als zehn Kilometern pro Stunde unterwegs waren wie toleriert. Zwischen zehn und 20 Stundenkilometer, also schneller als erlaubt, waren es 55,7 Prozent und bis 30 Stundenkilometer fast 38 Prozent. Immerhin 1280 Fahrzeuge in diesem Zeitraum waren noch schneller unterwegs, der Spitzenwert lag bei 62 Stundenkilometern.

Deutlich wurde auch, dass im Bereich der Bodenschwellen abgebremst, dann aber häufig wieder beschleunigt wurde. Bei den ausfahrenden Fahrzeugen wurden sogar bis zu 80 Stundenkilometer in der Gerwigstraße gemessen.

Dass die Geschwindigkeiten nicht eingehalten werden, war allgemein bekannt. Auch Kontrollen der Geschwindigkeit durch das Landratsamt fanden trotz Bitten aus Furtwangen bisher nicht statt. Ratsmitglied Rainer Jung (FW) forderte, dass man an den Regelungen etwas ändern müsse. Denn selbst Radfahrer halten sich offensichtlich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung.

Bürgermeister Josef Herdner meinte, dass man prüfen müsse, ob man den Bereich komplett für den Verkehr sperrt oder alternativ eine Tempo-30-Zone einrichtet. Im September werde man mit den Planungen zu Verkehr und Innenstadtgestaltung noch einmal im Gemeinderat beraten und müsse dann dieses Thema gezielt angehen.

Karin Jäger (UL) machte deutlich, dass von dieser nicht eingehaltenen Geschwindigkeit ganz besonders auch die Anwohner betroffen sind. Manche Autofahrer kämen nur zur Vernunft, wenn es weh tue. Man müsse den Mut haben, alles zu tun. Auch Heinz Guhl (SPD) wies auf die Fahrzeuge hin, die nach den Bodenschwellen wieder bewusst beschleunigen. Zumindest immer wieder sollte kontrolliert werden, so dass den Fahrern zumindest die Gefahr bewusst wird, einmal geblitzt zu werden. Roland Thurner (UL) forderte außerdem, die verkehrsberuhigten Bereiche noch deutlicher zu markieren.