Furtwangen Eine Ausstellung mit dem Titel „Unterwegs zum Frieden“ ist derzeit zu den üblichen Öffnungszeiten in der Furtwanger Stadtkirche St.¦ Cyriak zu sehen. Viel Mühe haben Margit Klausmann und Selma Zähringer aufgewandt, um in mehreren Stationen das Thema zu behandeln. Begleiter ist ein Leporello mit Beschreibungen von Kreuz bis Frieden braucht Raum.

Am vergangenen Freitag war die Eröffnung mit einem Vortrag über Menschenwürde von Herbert Rommel, Dozent an der Pädagogischen Hochschule in Weingarten, willkommen geheißen durch Bettina Schmitt-Hönl und bedankt durch Pfarrer Harald Bethäuser. Mit qualitätsvollen Interpretationen, darunter eine Bourrée aus der Bach-Suite BWV 996, umrahmten Alina Schilling (Querflöte) und Florian Brüser (Klarinette) den Abend.

Der Professor für katholische Theologie und Religionspädagogik steckte den Kontext zu Thema Menschenwürde ab. Angefangen mit den Menschenrechten laut UN-Charta, die aus den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs geboren wurden, über die Garantien des deutschen Grundgesetzes bis hin zu den Erkenntnissen nach den Aussagen monotheistischer Religionen. Der Redner sah die Menschenwürde durch soziale Kluft, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und eine fiktive wertfreie Umdeutung bedroht.

Für den Referenten hat Menschenwürde einen absoluten Wert, den bereits der Philosoph Immanuel Kant als universale Grundlage erkannte. Rommel verneinte auch die These, dass Menschenrechte aus dem Gedankengebäude der Europäer entstünden, und hielt die Lehre des Konfuzius (551 bis 479 vor Christus) oder des indischen Buddhismus entgegen. Wichtig waren für den promovierten Kanzelredner die Aussagen der monotheistischen Religionen, die trotz mancher Unebenheiten große Schnittmengen beinhalten. So bezeugt die Menschwerdung nach dem Judentum, dass „Gott im Menschen präsent ist“ – ergo: ein absoluter Wert, der den Götterbildern der Pharaonen konträr entgegensteht.

Auch das Christentum sieht den Menschen als Ebenbild Gottes, wobei das Abbild totale Menschlichkeit erhält, egal ob es Täter oder Opfer ist, formuliert durch Paulus als „Kind Gottes“. Ähnliches Gedankengut trägt der Islam, wobei die Menschen durch Allah als „Kinder Abrahams“ bezeichnet werden, was für sämtliche Menschen gelte. Auf dieser gemeinsamen ethischen Basis bestehe laut Herbert Rommel „Hoffnung auf eine bessere Welt“.