Furtwangen Engpässe gibt es aktuell in der Schulkindbetreuung an der Furtwanger Friedrichschule. Der Grund: zu wenige Räumlichkeiten für die Mädchen und Jungen. Sieben Kinder stehen bereits auf der Warteliste für die verlässliche Grundschule. Die Problematik wurde durch eine Anfrage von Bürgern sowie in einer Bekanntgabe der Stadtverwaltung deutlich.
Zu Beginn der Gemeinderatssitzung bezog sich eine Bürgerin auf diese Bekanntgabe bei den Sitzungsunterlagen und fragte an, wie schnell man mit einer Lösung der Probleme und einer Erhöhung der Plätze rechnen könne. Bürgermeister Josef Herdner machte allerdings deutlich, dass aktuell keine größeren Maßnahmen geplant seien, weil unter anderem keine Räumlichkeiten zur Verfügung stünden. Aktuell stehen nicht nur sieben Kinder auf der Warteliste für die verlässliche Grundschule, sondern auch zwei für den Kinderhort. Die von der Bürgerin angesprochenen Räumlichkeiten im Hafnergässle oder in der Hausmeister-Wohnung stehen nicht zur Verfügung. Auch seien größere Investitionen bei den aktuellen Diskussionen über die Grundschulen nicht geplant.
Die Bürgerin entgegnete, dass alle Gruppierungen bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr deutlich gemacht hätten, dass im Wahlprogramm die Kinder „das wichtigste Gut der Stadt“ seien. Davon sei allerdings nichts zu spüren.
In der angesprochenen Bekanntmachung hatte die Stadtverwaltung die Details erläutert. Seit dem Schuljahr 2022/2023 ist der Hort im Kellergeschoss der Friedrichschule in drei Räumen untergebracht. Im vergangenen Jahr wurde die Betriebserlaubnis für den Hort von 20 Kinder auf 40 Kinder aufgestockt. Diese Plätze sind aktuell sogar mit 41 vergebenen Plätzen überbelegt. Freie Kapazitäten für Notfälle gibt es derzeit keine mehr.
Zusätzlich werden 17 Kinder in der verlässlichen Grundschule sowie drei weitere Kinder im Rahmen der Nachmittagsbetreuung betreut. Aufgrund schulischer Verschiebungen können sich die Betreuungszeiten überschneiden, was zeitweise zu einer Betreuung von 60 Kindern in den drei Räumen führt. Während des Ferienprogramms, sieben Wochen im Jahr, kommen zusätzlich die Kinder der Schulkindbetreuung aus Neukirch und die Kinder der Stadtjugendpflege hinzu.
Dies wiederum kann dazu führen, dass sich bis zu 75 Kinder in den drei Räumen aufhalten müssen. Bei schlechter Witterung oder im Winter müssen die Kinder dann auch den Flur nutzen, der keinesfalls kindgerecht ist, nicht zuletzt wegen Mülltonnen, Heizungsrohren und von der Decke hängenden Kabeln. Nicht zuletzt wird für die Kinder selbst immer mehr spezielle Begleitung benötigt. Unter diesen Bedingungen sei es nicht möglich, alle Kinder gemeinsam in den wenigen verfügbaren Räumen angemessen zu betreuen und zu fördern, heißt es von der Stadt. Dazu kommen vielfältige Nutzungen anderer Räume im Bereich der Schule.
Die Betreuung und Aufsicht über die Kinder werde für die Mitarbeiter immer schwieriger. Zusammenfassend lasse sich feststellen, dass die Raum- und Platzkapazität den aktuellen Anforderungen und den gestiegenen Betreuungszahlen des Horts nicht gerecht werde. Auf Wunsch des Ältestenrates sei die Stadtverwaltung aktuell daran, Lösungsvorschläge zur Schulkindbetreuung und der damit zusammenhängenden Schulstandortentwicklung zu erarbeiten.