Um die Menschen – besonders Senioren – im Bodenseekreis über Telefonbetrug aufzuklären, hat das Polizeipräsidium Ravensburg das Bäckertüten-Projekt „Vorsicht Abzocke„ initiiert. Gemeinsam mit Kooperationspartnern wie dem SÜDKURIER, der Kreishandwerkerschaft und dem Verein Kommunale Kriminalprävention startete das Präsidium die Aktion am Mittwoch in der Häfler Innenstadt.

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Zur Auftaktveranstaltung verteilten Polizisten 500 Brezeln in Bäckertüten mit Präventionsbotschaften an Passanten. „Wir wollen die Prävention an den Frühstückstisch bringen und den Familien einen Anlass geben, über das Thema Telefonbetrug zu sprechen“, begründet Polizeipräsident Uwe Stürmer, die Entscheidung zu dem Format. Denn nur, wenn die Menschen Bescheid wüssten, könne das „üble Deliktsfeld“ zurückgedrängt werden.

Uwe Stürmer, Polizeipräsident des Ravensburger Präsidiums, erklärte am Mittwoch in der Fußgängerzone in Friedrichshafen, worum es bei ...
Uwe Stürmer, Polizeipräsident des Ravensburger Präsidiums, erklärte am Mittwoch in der Fußgängerzone in Friedrichshafen, worum es bei der Präventionsaktion „Vorsicht Abzocke“ geht. | Bild: Mona Lippisch

450 Fälle von Telefonbetrug gab es 2019 im Bodenseekreis. Besonders häufig kommt es laut Stürmer zu den Maschen „Enkeltrick“ und „falscher Polizist“. „Viele Senioren schämen sich und zeigen solche Anrufe nicht an. Die Dunkelziffer ist hoch“, sagt Stürmer. Das soll sich mithilfe des Präventionsprojekts ändern. Etwa 420 000 Bäckertüten werden in den kommenden Wochen in rund 80 Bäckereien im Kreis ausgegeben. „Wir wollen möglichst viele Menschen damit erreichen. Zum Bäcker geht schließlich jeder.“

Bei der Auftaktveranstaltung sind ebenfalls vor Ort (von links): Moritz Metzler, Bäckerei Metzler Langenargen, Georg Beetz, ...
Bei der Auftaktveranstaltung sind ebenfalls vor Ort (von links): Moritz Metzler, Bäckerei Metzler Langenargen, Georg Beetz, Kreishandwerkerschaft Bodenseekreis und Stefan Müller, Obermeister der Bäcker-Innung. | Bild: Mona Lippisch

Seniorin Inge Olsen aus Friedrichshafen findet die Idee des Polizeipräsidiums „super“. „Endlich wird mal etwas gemacht“, sagt die 70-Jährige. Auch Olsen werde häufig von kuriosen Anrufern angerufen. „Ich habe aber von meinem Sohn gelernt, einfach nicht ans Telefon zu gehen.“

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