Der letzte Tag im Leben der Oberärztin

Bettina Oertel blickt auf ein Bild ihrer Zwillingsschwester.
Bettina Oertel blickt auf ein Bild ihrer Zwillingsschwester. | Bild: Katy Cuko

Am 1. Dezember jährte sich der Todestag von Elke Küßner. „Ich möchte Elkes Geschichte zu Ende erzählen, damit ihr und den Patienten, für die sie gekämpft hat, Gerechtigkeit widerfährt“, sagt Bettina Oertel, Zwillingsschwester von Elke Küßner. Jener Oberärztin, die sich gegen Missstände auf „ihrer“ Intensivstation im Klinikum Friedrichshafen stemmte – ohne Erfolg. Was dann vor einem Jahr geschah, macht Bettina Oertel bis heute fassungslos.

Bekannte Café-Besitzerin wird tot aufgefunden

Der Uferbereich zwischen Nonnenhorn und Kressbronn war nach dem Fund einer Leiche weiträumig abgesperrt.
Der Uferbereich zwischen Nonnenhorn und Kressbronn war nach dem Fund einer Leiche weiträumig abgesperrt. | Bild: Simon Conrads

Absperrbänder flattern entlang der Nonnenhorner Uferstraße im Wind. Zahlreiche Polizisten laufen die Straße entlang, suchen alles ab, sichern Spuren. Am Abend zuvor war am Bodenseeufer die Leiche einer 70-jährigen Frau entdeckt worden. Wie sich später herausstellt, handelt es sich um die vermisste Esme E., die sich zu Fuß von Kressbronn aus auf den Weg nach Nonnenhorn gemacht hatte, dort allerdings nie angekommen war. Die Soko „Café“ ermittelt noch immer, einen Tatverdächtigen konnten die Beamten bis heute nicht schnappen.

Eine Familie verliert ihr Zuhause und kämpft sich zurück

Familie Bhatti hat bei dem Brand in Billafingen ihr Hab und Gut verloren.
Familie Bhatti hat bei dem Brand in Billafingen ihr Hab und Gut verloren. | Bild: Maike Stork

Der 19. September war für Familie Bhatti eine große Katastrophe. Die Familienmitglieder stürzten aus ihrem Haus. Es dämmerte, doch der Himmel vor ihnen war hell erleuchtet. Flammen brachen aus dem Dachstuhl empor, eine schwarze Rauchwolke stieg in den Himmel. Das Zuhause der Familie wurde bei dem Brand komplett zerstört. Alles, was sie besaßen – Kleidung, Dokumente, Spielsachen – fiel den Flammen zum Opfer. Um der Familie zumindest aus der finanziellen Not zu helfen, wurde eine Spendenaktion initiiert.

Bestürzung nach dem Tod zweier Segler ist groß

Auf dem Obersee schwimmt ein Segelboot kieloben.
Auf dem Obersee schwimmt ein Segelboot kieloben. | Bild: Kantonspolizei Thurgau

Auf dem Weg zu der vor Konstanz geplanten „Regatta der Eisernen“ war vor wenigen Wochen ein aus Friedrichshafen kommendes Segelboot gekentert. Von den beiden Männern (38 und 39 Jahre alt), die das Boot steuerten, fehlte zunächst jede Spur. Polizei und Feuerwehr suchten auf dem Obersee nach den Vermissten. Einige Stunden später herrschte traurige Gewissheit: Die beiden Wassersportler sind bei dem Unglück ums Leben gekommen.

Niemand hörte ihr Klingeln

Dodo Wartmann vor dem Helios-Spital in Überlingen.
Dodo Wartmann vor dem Helios-Spital in Überlingen. | Bild: Stefan Hilser

Dodo Wartmanns Vater wurde 95 Jahre alt und starb allein im Krankenhaus. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als ihm die Hand zu halten. Zwar klingelte sie wie vereinbart in der Nacht an der Tür, doch das Klingeln wurde nicht gehört. Warum sie in der Helios-Klinik keinen Einlass fand, ließ sich nicht mehr klären. Dodo Wartmann sagte später bei einem Treffen mit dem SÜDKURIER. „Ich betrachte es als Schicksal. Es kann niemand etwas dafür.“

Isabel Meyer fotografiert Sternenkinder

Isabel Meyer fotografiert Sternenkinder.
Isabel Meyer fotografiert Sternenkinder. | Bild: Isabel Meyer

„Es ist eine Balance zwischen Traurigkeit und Freude“: Isabel Meyer spricht von einer Herzensangelegenheit. Sie ist ehrenamtlich in der Dein-Sternenkind-Stiftung im Einsatz und fotografiert Kinder, die noch im Bauch ihrer Mama, während oder kurz nach der Geburt starben. In den vergangenen gut zehn Jahren wurden im deutschsprachigen Raum über 25.000 Sternenkinder abgelichtet. Dennoch sind sie auf der Welt, diese kleinen Menschen. Sie werden von ihren Eltern innerhalb kurzer Zeit willkommen geheißen und verabschiedet.

Ein Jahr nach dem Fund seiner Leiche wird Isidor F. beigesetzt

Sein letzter Weg: Die Urne mit den sterblichen Überresten des Toten aus dem Wald wird auf dem städtischen Friedhof in Überlingen beigesetzt.
Sein letzter Weg: Die Urne mit den sterblichen Überresten des Toten aus dem Wald wird auf dem städtischen Friedhof in Überlingen beigesetzt. | Bild: Stefan Hilser

Isidor F. lag vermutlich rund vier Jahre lang tot im Wald – bis er im Herbst 2023 entdeckt wurde. Seiner Asche nahmen sich 2024 zwei Männer aus Überlingen an, die sich von seinem Schicksal hatten berühren lassen: Matthias Theissen und Pfarrer Bernd Walter. Sie lassen sich von dem Gedanken leiten, dass Isidor F. in Überlingen leben wollte; und dass er hier seine letzte Ruhestätte finden soll. Sein Neffe war an den Bodensee gekommen, um ihn auf seinem letzten Weg zu begleiten.

Gebäude werden nach Starkregen geflutet

Über ein Drittel der Medikamente wurde durch Schlamm und Wasser vernichtet.
Über ein Drittel der Medikamente wurde durch Schlamm und Wasser vernichtet. | Bild: Andreas Lang

Der Starkregen und die Flutwelle haben viele Oberteuringer am 26. Juni hart getroffen – auch Familie Koch. Ihre Rotach-Apotheke wurde, wie so viele andere Gebäude im Dorfzentrum, geflutet. Das komplette Inventar im Keller samt Warenlager war durch die Wassermassen zerstört worden, der Verkaufsraum musste ausgeräumt werden, der Betrieb stand still. Wann und wie es weitergeht, war zunächst ungewiss.

Schlaganfall mit Anfang 40

Sascha Fuchs erlitt 2022 einen schweren Schlaganfall. Seitdem ist das Leben der Familie nicht mehr dasselbe.
Sascha Fuchs erlitt 2022 einen schweren Schlaganfall. Seitdem ist das Leben der Familie nicht mehr dasselbe. | Bild: Lisa Sperlich

Es war ein gewöhnlicher Montagabend, der für Familie Fuchs auf einmal alles ändert. Die beiden Kinder liegen schon im Bett, als ihr Vater plötzlich anfängt zu krampfen. „Ein Schlaganfall, wie der Name sagt“, erzählt Sascha Fuchs im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Auch heute, mehr als zwei Jahre später, lebt der 44-Jährige mit den Folgen des schweren Hirninfarkts. Der Schicksalsschlag hat nicht nur sein Leben, sondern auch das seiner Familie geändert.

Schon der dritte Todesfall am Bahnübergang

Kerzen erinnern an den Mann, der am Bahnübergang II nördlich des Schlosses Maurach mit seinem Transporter tödlich verunglückt war.
Kerzen erinnern an den Mann, der am Bahnübergang II nördlich des Schlosses Maurach mit seinem Transporter tödlich verunglückt war. | Bild: Holger Kleinstück

Der Unfall war tragisch: Ein 29-Jähriger fuhr mit seinem Transporter über den Bahnübergang nördlich des Schlosses Maurach. Dabei übersah er mutmaßlich aus Unachtsamkeit einen nahenden Regionalzug. Der Zug erfasste den Transporter und schleifte ihn mindestens 150 Meter mit. Der Fahrer starb noch an der Unfallstelle. Der Bahnübergang ist unbeschrankt. Es handelt sich um den dritten Todesfall an diesem Übergang seit 2005. In jenem Jahr starb eine Motorrollerfahrerin. 2007 kam ein Mofafahrer ums Leben.