Christiane Keutner

Die Gemeinde Deggenhausertal übernimmt das Defizit des Waldorfkindergartens von bis zu 12 000 Euro und wird weiterhin 70 Prozent der laufenden Betriebskosten bezuschussen. Dafür stimmten zwölf Gemeinderäte, zwei waren dagegen. Der Antrag, nur 10 000 Euro zu bezahlen, wurde mehrheitlich abgelehnt.

Gesetz sieht Bezuschussung von mindestens 63 Prozent vor

Laut Gesetz ist eine Bezuschussung der laufenden Betriebskosten von freien Trägern, die in die kommunale Bedarfsplanung aufgenommen sind, mit mindestens 63 Prozent für Kindergärten und 68 Prozent für Krippen vorgesehen. Deggenhausertal bezuschusst mit 70 Prozent.

Elternbeiträge waren nicht denen kommunaler Einrichtungen angepasst

Die ehrenamtlichen Arbeiten im Bereich der Textil- und Gebäudereinigung, Pflege der Außenanlagen, Hausmeister- und IT-Leistungen wurden bis zu einem Höchstsatz als Betriebskosten anerkannt. Die Elternbeiträge waren lange Zeit mit 13 Prozent nicht denen in den kommunalen Einrichtungen angepasst (25 Prozent von 2012 bis 2018); seit Juni 2018 ist das jedoch der Fall.

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Verwaltung schlägt Abmangelbeteiligung vor

Für 2018 bleibe laut Verwaltung ein Verlust von rund 10 000 Euro. Für 2019 und 2020 wird mit einem weiteren Verlust von etwa 7000 Euro gerechnet. Da bei einer Erhöhung des Betriebskostenzuschusses auf 75 Prozent ein Überschuss erwirtschaftet werden würde, schlug die Verwaltung eine sogenannte Abmangelbeteiligung vor. Dadurch könnte sichergestellt sein, dass kein Überschuss finanziert werde und die Gemeinde auch künftig einen besseren Einblick in die Finanzen erhält.

Förderverein und Betrieb sollen getrennt betrachtet werden

Elfriede von Ow-Haag (CDU) merkte an: „Mein Wunsch war immer ein Austausch und die Beiträge anzupassen. Aber was passiert mit den Einnahmen von Basar?“, erkundigte sie sich. Sabrina Schorer von der Verwaltung informierte, dass Förderverein und Betrieb künftig getrennt gesehen werden sollten. Bürgermeister Fabian Meschenmoser ergänzte, das Geld des Vereins soll für besondere Ausgaben im Kindergarten verwendet werden. Martin Störk (CDU) war es wichtig, die Erzieherinnen „anständig“ bezahlt zu wissen. Er fand die Komplettübernahme des Defizits jedoch etwas kontraproduktiv, weil er um den Ansporn fürchtete, künftigen Abmangel selbst ausgleichen zu wollen. Das sah auch Christof Gartmann (FWV) so.

Gemeinde bezuschusst alle Plätze

Ernst Mecking (CDU) bezeichnete den Kindergarten als tolle Bereicherung der Gemeinde und erkundigte sich nach dem Verhältnis auswärtiger und einheimischer Kinder. Hauptamtsleiter Peter Nothelfer informierte, von 38 Kindern seien zehn auswärtige, wobei Deggenhausertal alle Plätze finanziere. Das Gebäude werde von der Gemeinde kostenlos zur Verfügung gestellt.