Deggenhausertal – Bei der Bürgermeisterwahl am 22. September gibt es mit dem amtierenden Bürgermeister Fabian Meschenmoser nur einen Bewerber. Trotzdem oder gerade deshalb hat sich Meschenmoser entschieden, sein Programm an Wahlveranstaltungen durchzuziehen. Er nutzte den Anlass, den Bürgern einen Überblick über wesentliche Ereignisse und Maßnahmen der vergangenen acht Jahre zu bieten und zugleich einen Ausblick auf die kommende Legislaturperiode mit den heute schon skizzierbaren Themen zu gewähren.
Nach einem grundlegenden Vortrag ist es Meschenmoser besonders wichtig, mit den Einwohnern ins Gespräch zu kommen und Bereiche zu besprechen und zu diskutieren, die die Besucher bewegen. Meschenmoser hat verschiedene Formate entwickelt. Neben einer Auftaktveranstaltung im Ochsen in Roggenbeuren bietet er „Walk and Talk“ („Laufen und Schwätzen“) sowie Dorfplatzgespräche an.
Am Fuchsbrunnen beim Dorfplatz in Untersiggingen traf er sich mit einigen Bewohnern. Eine Bürgerin regte an: „Jetzt, wenn die Glasfaserkabel verlegt werden, könnte man doch gleich an dem Weg zwischen Untersiggingen und Wittenhofen eine Beleuchtung anbringen.“ Meschenmoser erklärte, dass dieses Thema wiederholt im Gemeinderat diskutiert worden sei. Allerdings gebe es in der Gemeinde mehrere Wege, bei denen eine Beleuchtung sinnvoll wäre und die Ausstattung aller Wege mit Lampen würde die Gemeindefinanzen überfordern. Klaus Stehle meinte, man müsse ja nicht alles auf einmal machen und der Weg sei auch zu schmal. „Auf der Straßenseite ist nicht genug Platz und auf der Hangseite müsste eine Stützmauer errichtet werden“, so Meschenmoser.
In seinem Vortrag hatte er auf die neuen Buslinien im Tal verwiesen mit Stundentakt auch in den Ferien. Hier kam die Frage auf, was die Buslinie die Gemeinde kostet. Die Gemeinde müsse für die Buslinien nichts bezahlen, aber die Kosten trägt der Landkreis und damit alle Gemeinden im Bodenseekreis, erklärte der Bürgermeister. Auf die Feststellung, dass die Busse im Stundentakt oftmals nicht sehr voll seien, wurde entgegnet, dass die Auslastung während der Schulzeit besser sei und es benötige drei bis fünf Jahre, bis sich eine neue Buslinie durchgesetzt habe. Es gab noch die Nachfrage, ob die Buslinien nur ein Pilotprojekt seien? „Das ist eine Dauereinrichtung und im Vergleich zu den Bussen am See ist das für Deggenhausertal eine enorme Verbesserung“, antwortete Bürgermeister Fabian Meschenmoser.
Im Zusammenhang mit dem Starkregen Ende Juni sowie mit den Hochwasserschäden, die für die Gemeinde einen Schaden in Höhe von etwa 180.000 Euro verursachten, meinte Andreas Hafen: „Die mangelnde Gewässerpflege war ursächlich für einen Großteil der Schäden.“ Meschenmoser erklärte, dass das Problem sei, dass Gemeinde nicht einfach in die Bäche eingreifen dürfe. Die Fachbehörde des Landratsamts gebe vor, was gemacht werden kann und was nicht. Allerdings sei man in Gesprächen, um Lösungen zu finden.
Zuhörer Andreas Hafen fragte nach dem weiteren Vorgehen zum Thema Abrundungssatzungen und ob diese dann für alle Ortsteile gelte. „Die Gemeindeverwaltung sieht sich alle Ortsteile an und macht Vorschläge für die mögliche Bauentwicklung in den Ortsteilen und der Gemeinderat wird dann darüber entscheiden“, erläuterte Fabian Meschenmoser. Es werde jedoch nur eine Bauleitplanung erstellt und eine jeweilige Satzung erst erstellt, wenn ein entsprechender Bauantrag vorliegt.
Einig sind sich alle Besucher und Besucherinnen des Dorfplatzgesprächs in Untersiggingen bei der Beurteilung der aktuellen Baustelle im Ort, wo die Hauptwasserleitung und Glasfaserkabel verlegt werden, dass die Abwicklung und vor allem die Zusammenarbeit mit den ausführenden Bauunternehmen sehr gut sei. Am Ende sagte Meschenmoser: „Ich bewerbe mich jetzt als Bürgermeister für die kommenden acht Jahre – aber auch gerne noch länger“.