Deggenhausertal – Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) der Diözese Rottenburg-Stuttgart, bietet seit mehr als 50 Jahren Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche im Zeltlager in Benistobel an. Als hauptamtliche Bildungsreferentin ist Patricia Hanisch beim BDKJ für die ehrenamtlichen Mitarbeiter und diverse Organisationen verantwortlich für die Freizeiten in Seemoos, Schwende und Benistobel: „Die Lager sind in diesem Jahr gut gebucht und teilweise überbucht.“
Die jüngste Freizeit in Benistobel, an der 96 Kinder teilgenommen haben, stand unter dem Motto „Der kleine Prinz“. Die zugrunde liegende Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry ist ein Plädoyer für Freundschaft und Menschlichkeit, was durchaus auf die Philosophie des Zeltlagers übertragbar ist. So machten sich die Teilnehmer des Lagers auf eine Reise zu diversen Planeten. An einem Tag waren sie auf dem Wasserplaneten bei Illmensee, wo es auch Gelegenheit zum Baden gab.
Bei den vielfältigen Aktivitäten ging es darum, die Rose zu finden, die der kleine Prinz heiraten soll. Vom Wasserplaneten ging es zurück ins Zeltlager als Feuerplanet, wo abends am Lagerfeuer und bei Nebelschwaden das weitere Vorgehen besprochen wurde.
Und am folgenden Tag wurden vor den einzelnen Zelten Verkaufsstände auf einem Gauklermarkt errichtet, wo Händler ihre Waren anboten. Dabei ging es darum, möglichst viele Feuertaler zu erwirtschaften, mit denen man Auskünfte über den Verbleib der Rose kaufen konnte. An einem Stand waren Rosalie, Aanvi, Emma Anina, Amelie, Marie, Sophia, Vennja und Philippa dabei, Interessenten zu beraten, wie sie geschminkt werden sollten. Nebenan haben Malte, Hannes und Steffen ein ganzes Arsenal an selbst gemachten Holzwerkzeugen für den Verkauf aufgebaut – von Wanderstöcken über diverse Spieße bis hin zu einem mehrteiligen „Kampfset“. Große Resonanz gab es für den Taxistand, wo man schon Schlange stehen musste, um eine Fahrt über den Zeltplatz antreten zu können; zahlreiche Helfer bugsierten die mehr oder weniger gemütlichen Gefährte durch die Gegend.
Neva, Romy, Magdalena, Adriana und Karla verkauften Bilder und vor allem selbst gemachten Schmuck, wie Freundschaftsbänder und Halsketten. „Auf Wunsch stellen wir vor Ort auch individuellen Schmuck her“, sagte Romy. Letizia und Sofia erklärten: „Wir schminken, machen Tattoos oder auch Verschönerungen mit Glitzer.“ Das Schminken kostete zwischen einem und zwei Feuertaler – je nach Aufwand. Bei Elias, Matteo, Elias und Mattes gab es Getränke. Elias erläuterte die Preise: „Der Maracujasaft kostet zwei Feuertaler und die Zitronenlimo und der Tee je einen Feuertaler pro Becher.“
Nach Ende des Gauklermarktes und nach dem Abendessen warfen die Händler die erworbenen Feuertaler zusammen, um Informationen über den Standort der Rose zu kaufen. Tatsächlich waren so viele Taler zusammengekommen, dass noch etliche übrig blieben. Davon wurden ein Beamer und eine Leinwand „gekauft“, so dass der Abend mit einem Luma-Kino gerettet war. Tags darauf wurde die Rose gefunden und bei einem großen Fest hat der kleine Prinz wie geplant geheiratet.