Deggenhausertal – Im Vorfeld zur Bürgermeisterwahl, die am Sonntag, 22. September, stattfindet, bietet der amtierende Bürgermeister und einzige Kandidat um das Amt, Fabian Meschenmoser, verschiedene Termine an, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen und seine Themen vorzustellen. Zum Dorfplatzgespräch in Urnau, das aufgrund des Wetters in das Dorfgemeinschaftshaus verlegt wurde, kamen gut 20 interessierte Bürger. Ein Thema, das die Einwohner besonders beschäftigt, ist das Starkregenereignis Ende Juni und dessen Auswirkung mit großen Schäden. „Starkregen und Wasser vom Gehrenberg hatten wir schon öfter, aber was sich das Forstamt geleistet hat, kann man so nicht stehen lassen“, bemängelte Ernst Mecking.
Alle wasserführenden Rohre aus dem Wald seien laut Mecking auf Urnau gerichtet. Einem Privatmann sei es verboten, Gräben aufzumachen, aber das Forstamt würde es tun, so Mecking, der sich dafür ausspricht, Regressansprüche zu melden. Meschenmoser entgegnete: „Wir müssen schauen, wie man das Wasser schon vorher ableiten kann, bevor es Urnau erreicht.“ Es werde zur Problematik eine Besprechung mit dem Forstamt und der Behörde für Wasser- und Bodenschutz geben.
Ein Bürger fragte nach, ob dieser Termin denn öffentlich sei? Meschenmoser erklärte, dass die Behörden solche Termine nicht öffentlich machen. Ernst Mecking forderte, dass man das Thema auch mit dem Gemeinderat und den betroffenen Bürgern besprechen sollte. Eine Bürgerin erkundigte sich, ob der Schupelbach auch freigeräumt wird? „Das ist geplant, aber wir müssen die Schäden im Tal Schritt für Schritt abarbeiten“, so Meschenmoser. Beim Schupelbach vergleiche man Luftaufnahmen von vor fünf Jahren und danach sollen die jetzt vorhandenen Sträucher möglichst entfernt werden. Zur Frage zu einem Regenauffangbecken beim Schupelbach sagte der Bürgermeister, man müsse das Wasser auf dem Gehrenberg verteilen, bevor es nach Urnau kommt.
Zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) forderte Ernst Mecking, man müsse eine Linie von Wittenhofen über Urnau und Hefigkofen nach Oberteuringen einrichten, zumal die Linie 700 von Ravensburg nach Konstanz sehr gut angenommen wird. Meschenmoser dazu: „Wir haben regelmäßig Termine mit Bodo und Bühler. Auch bei der Mobilitätsoffensive des Landratsamts Bodenseekreis ist diese Linie ein Thema.“
Zur Mühle, die in Privatbesitz ist und unter anderem zu einer Eventlocation umgebaut wird, kam die Frage auf, ob die Bürger beteiligt werden, gerade wenn es um mögliche Lärmbelästigung gehe. Der Bürgermeister erklärte, dass nach einem entsprechenden Bauantrag neben den Behörden auch die Bürger die Möglichkeit hätten, ihre Bedenken anzumelden. Zur Vergabe von Bauplätzen stellte Josef Schmidmeister fest, dass seine Tochter bei den sechs zu vergebenden Plätzen auf Platz sieben gelandet sei. Nachdem Bauherren abgesprungen seien, sei sie aber nicht nachgerückt. Meschenmoser erklärte, dass im Gemeinderat entschieden worden sei, dass bei Rückgabe von Baugrundstücken alle wieder in einen Topf kommen und es keine Nachrücker gebe.
Zum Thema Bauen fragte Markus Knisel: „Beim Gemeindeverwaltungsverband (GVV) gibt es immer wieder Probleme mit dem Baurechtsamt. Ist es denn nicht möglich, anstelle des GVV die Abwicklung direkt mit dem Landratsamt abzuwickeln?“ Meschenmoser erklärte, dass die Baurechtsangelegenheiten vom Landratsamt an den GVV übergeben wurden. Man könne das auch wieder direkt über das Landratsamt machen, dann müssten aber alle Gemeinden des GVV dafür stimmen. Sicherlich wäre das auch kostengünstiger, weil die Leistungen des GVV bezahlt werden müssen, über die Kreisumlage zahle man auch an das Landratsamt. Das Thema werde wohl in den nächsten Jahren im GVV besprochen werden.