Fritz Pollini, 64 Jahre, ist am Freitagmittag in seinem früheren Elternhaus in Leustetten, um Holz im Schuppen einzulagern, als er einen Piepston hört. Er geht hinaus und schaut sich um, kann aber keinen Rauch oder Feuer sehen. Doch das Piepsen, „wie bei einem Rauchmelder„, berichtet Pollini, hörte nicht auf. Beim weiteren Gang auf der Straße kommt ihm eine Nachbarin auf dem Fahrrad entgegen. Sie riecht etwas Verbranntes. Gemeinsam blicken sie die Häuser entlang und entdecken im oberen Giebel der Dorfstraße (3) Rauch. Fritz Pollini alarmiert die Feuerwehr.
Drei Feuerwehrfahrzeuge aus Salem mit Drehleiter und vier Frickinger Fahrzeuge kommen zum Brandherd. Mit fünf Sicherungstrupps, bestehend aus jeweils zwei Personen, kann das Feuer und der Schwelbrand gelöscht werden. „Ein Sicherungstrupp steht zum Schutz draußen. Die anderen Sicherungstrupps mit Atemmasken gehen ins Haus“, erklärt der Feuerwehrkommandant Kessler aus Frickingen, der den Einsatz leitete. „Innerhalb von 15 Minuten war das Feuer gelöscht.“ Anschließend wurde mithilfe einer Wärmekamera nach Glutnestern im Dachgeschoss gesucht. „Wir entdeckten mehrere unter der Decke und über dem Türsturz.“
Gerade noch rechtzeitig
„Zehn Minuten später und das Feuer hätte auf den Dachstuhl übergegriffen“, berichtet der Einsatzleiter. „Die Einsatztruppen haben gut zusammengearbeitet. Alles hat perfekt funktioniert.“ Die Atemschutzträger werden einem Gesundheitscheck durch die SEG, der schnellen Einsatztruppe aus dem Salemertal, unterzogen. „Sie tragen 25-Kilo-Flaschen auf dem Rücken, die Hitze im Gebäude und das Adrenalin“, erzählt er weiter, „kann auch zu einer hohen Herzfrequenz führen.“
Nach knapp zwei Stunden können die Rettungskräfte wieder abrücken. Das Dachgeschoss ist rußgeschwärzt und nicht bewohnbar. „Ein elektrischer Defekt des Kühlschrankes hat den Brand ausgelöst“, bestätigt Kessler die erste Einschätzung der Polizei. „Zum Zeitpunkt des Brandes waren keine Personen im Haus.“
Auf den Feuerwehrkommandanten wartet nun die Sonntagsbeschäftigung. „Der Einsatzbericht an die Gemeinde und das Fazit: Was können wir noch besser machen.“