Zufrieden sind Kämmerer Florian Keller und Bürgermeister Jürgen Stukle mit der finanziellen Lage der Gemeinde. "Das Ergebnis 2017 hat alle positiven Erwartungen sehr deutlich übertroffen", betonte Keller in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit Blick auf Rekordwerte bei Zuführung und Investitionen. Niemals zuvor habe man mehr Geld in den Vermögenshaushalt stecken können und gleichzeitig rund 2,9 Millionen Euro investiert. In der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte Florian Keller die Räte über das vergangene Haushaltsjahr.
Gut 800 000 Euro mehr Gewerbesteuer als geplant
Dass die Zuführungsrate "so hoch wie noch nie ausfiel", wie der Bürgermeister feststellte, ist vor allem auf die Einnahmen durch die Gewerbesteuer zurückzuführen. Sie lagen mit 1,4 Millionen Euro ebenfalls auf Rekordniveau und um 826 000 Euro höher als im Planansatz vorgesehen. Die allgemeinen Rücklagen beliefen sich zum Jahresende auf 1,6 Millionen Euro.
Stukle unterstrich im Hinblick auf die rekordverdächtigen Investitionen: "Wir haben enorm investiert und dabei verantwortungsvoll gewirtschaftet." Der Löwenanteil der Investitionen floss in den Hochwasserschutz, außerdem in den Straßenbau. Die Gemeinde zahlte ein neues Feuerwehrfahrzeug an und finanzierte Maßnahmen im Straßenbau. Auf eine Rücklagenentnahme konnte verzichtet werden, ebenso auf neue Kreditaufnahmen.
900 000 Euro Einnahmen durch Grundstücksverkäufe
Die Projekte wurden zu 44 Prozent aus dem Verwaltungshaushalt und durch Grundstücksverkäufe von rund 900 000 Euro finanziert. Außerdem sparte die Gemeinde 1,2 Millionen Euro, weil einige Baumaßnahmen nicht oder nur teilweise ausgeführt wurden. Die Verschuldung der Gemeinde reduziert sich auf 1,1 Millionen Euro, was einem Schuldenstand von 360 Euro pro Einwohner entspricht.
Deutlich höhere Umlagen im Rechnungsjahr 2019
Trotz der guten Ergebnisse blieben Bürgermeister und Kämmerer auf dem Boden der Tatsachen. "Es handelt sich lediglich um eine Momentaufnahme", meinte Jürgen Stukle. Im Rechnungsjahr 2019 müssten deutlich höhere Umlagen gezahlt und müsse auf einige Zuweisungen verzichtet werden. Florian Keller erklärte: "Das heißt, nur 20 bis 30 Prozent der Einnahmen aus dem Jahr 2017 verbleiben letztlich bei der Gemeinde."
Auch 2018 rund 2 Millionen Euro für Investitionen
Auf der Seite der Ausgaben stehen 320 000 Euro mehr als 2016. Hauptgrund war die um 172 000 Euro gestiegene Gewerbesteuerumlage. Die Umlagen an Kreis und Land machen laut Kämmerer ein Viertel der Gesamtausgaben aus. Keller erklärte, die Gemeinde rechne für das laufende Haushaltsjahr mit weniger Ausgaben gegenüber den Planansätzen und höheren Einnahmen, auch durch Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer. Die Investitionssumme werde bei mindestens 2 Millionen Euro liegen. Wegen der höheren Zuführungsrate müsse man wahrscheinlich weniger Geld aus der allgemeinen Rücklage entnehmen.
Investitionen 2017
602 000 Euro investierte die Gemeinde Frickingen in den ersten Bauabschnitt zum Hochwasserschutz. Im Rahmen der Erschließungsarbeiten für die Neubaugebiete Am Dorfbach und Zum Sägebühl mussten Kanäle für 265 000 Euro saniert werden. Die Erschließungen schlugen mit 205 000 Euro zu Buche.
Im Rahmen des Straßenbaus wurden im Badweg Leustetten 64 000 Euro, im Adalbert-Stifter-Weg, in die gewerbliche Entlastungsstraße und in die Dorfstraße in Leustetten 143 000 Euro investiert. In die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße Rickertsweiler flossen 50 000 Euro.
Die erste Rate für das neue Feuerwehrfahrzeug belief sich auf 87 000 Euro. Der erste Bauabschnitt für das Umrüsten der Straßenbeleuchtung auf LED kostete 79 000 Euro. In Grundstückskäufe investierte die Gemeinde 340 000 Euro, 73 000 Euro flossen in die Tilgung von Darlehen. Zu kleineren Maßnahmen zählten die Sanierung im Obergeschoss des Schulhauses Leustetten für 48 000 Euro oder der für 22 000 Euro neu gestaltete Altheimer Friedhof.