Der Gemeinderat hat sich grundsätzlich für den Bau eines neuen Grundschulgebäudes auf der freien Fläche hinter Festhalle und Pausenhof entschieden. Bis 2021 könnte es fertig sein. Dass das alte Schulgebäude aus dem Jahr 1934 nicht weichen muss, sondern im Anschluss saniert und neu genutzt werden soll, begrüßten die Räte sehr.

Drei mögliche Varianten stellte Martin Ritz vom Stuttgarter Architekturbüro Glück und Partner nach vorausgegangener Machbarkeitsstudie vor. Die vorgestellte Variante 1(V1) beinhaltete eine Grundsanierung der bestehenden Schule sowie eine Interimslösung zum Unterbringen von Schülern und Vereinen während der Bauzeit. Hinzu kämen hier nach Architektenaussage drei bis vier Aufzüge, um Höhenunterschiede zwischen den Baukörpern aus drei verschiedenen Baujahren behindertengerecht zu überwinden. Außerdem könne der sanierte Bestand zwar die nötige Raumkapazitäten aufweisen, würde aber lange nicht so flexibel genutzt werden können wie ein neuer Bau.

Platz für Kindergartenkinder und probende Musiker

Die beiden anderen Varianten gingen beide von einem Neubau aus. V2 sieht dabei vor, Kindergarten und Musikverein im neueren Bestand und Familientreff und Narrenverein in dem ganz alten Schulhaus unterzubringen. V3 spielt mit der Vorstellung, zusätzlich zum Grundschulneubau auch noch den alten Komplex durch einen neuen zu ersetzen. So entstünde Platz für Kindergartenkinder und probende Musiker.

Der Eingangsbereich zur neuen Schule soll weiter zwischen Festhalle (links) und Altbau (rechts) liegen. Auch der Pausenhof kann bleiben.
Der Eingangsbereich zur neuen Schule soll weiter zwischen Festhalle (links) und Altbau (rechts) liegen. Auch der Pausenhof kann bleiben. | Bild: Martina Wolters

Schnell kristallisierte sich im Gemeinderat die Tendenz zum Schulneubau und gegen eine weniger wirtschaftliche Sanierung heraus. Der Standort auf grüner Wiese quasi neben dem Schulbaubestand und anschließend an den aktuellen Schulhof schien Räten und Bürgermeister ideal für ein neues Schulhaus. "Sanierung plus Interimslösung käme sehr teuer", befanden Uwe Maier (CDU) sowie Albert Mayer und Gottfried Grundler (beide FW). "Toll, dass die alte Schule bleibt, denn sie gehört zum Ortsbild dazu", so die drei Räte weiter.

Altbau in Ruhe sanieren

Bürgermeister Jürgen Stukle verwies auch auf die Möglichkeit, die jetzige Schulnutzung während der Bauphase aufrecht erhalten zu können. Danach könnte in aller Ruhe der Altbau an der Lippertsreuter Straße saniert und die weitere Raumnutzung gemeinsam mit potentiellen Nutzern überlegt werden. Wichtig war Stukle auch die Option, Kindergarten und U3-Betreuung beim Schulstandort unterbringen zu können, weil in den Bereichen in den nächsten zwei bis drei Jahren mehr Kapazitäten notwendig würden. Positiv hob der Bürgermeister auch heraus, dass der vorhandene Pausenhof weiter genutzt werden könnte bei V2 und V3 – und quasi eingefasst werde durch Festhalle, Neubau und Altbauriegel. Der Bürgermeister gab eine vorsichtige Einschätzung zum Zeitrahmen ab. Demnach sollte im kommenden Jahr geplant und die Finanzierung auf sichere Füße gestellt werden. Im Frühjahr 2010 könnte mit dem Bau begonnen werde, er könnte im optimalen Fall bis 2021 fertig gestellt sein.

Auf viel Gegenliebe stießen die ersten Überlegungen des Planungsbüros, möglichst wenig Technik zu verbauen und zum Beispiel auf wartungsintensive Lüftungen oder Klimaanlagen zu verzichten. Ebenso die erste Vision eines zweistöckigen Flachdachgebäudes mit Lichtkuppel nach oben und rund laufendem Fluchtbalkon.