Als die Frickinger Narren auf das Rathaus zusteuerten, freute sich Bürgermeister Jürgen Stukle sogar ein klein wenig. „Wir haben ja dieses Jahr viele Projekte in Frickingen, die viel Geld kosten“, erklärt der Schultes. „Dieses Jahr bin ich mal gespannt, ob die Narren in der Fasnet ein wenig Geld finden für die Gemeinde.“
Jürgen Stukle und sein Team haben sich im Vorfeld diesbezüglich schon Gedanken gemacht und gaben ihren Plan später bekannt, Cannabis legal anpflanzen und verkaufen zu wollen, um so Geld in die Gemeindekasse zu bekommen. Deshalb war das diesjährige Rathaus-Motto auch Hippie. Selbstverständlich hatten jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter einen richtig dicken Joint mit dabei.
Rathaus-Mannschaft wehrt sich gegen Sturm
Aber nicht nur das, denn die gesamte Rathaus-Mannschaft kam in einem selbst gebastelten Hippie-Bus mit „Love & Peace“ aus dem Rathaus, als sich die Narrenschar rund um die Frickinger Narreneltern der Regierungszentrale der Gemeinde näherten.
Der Frickinger Narrenvater Michael Baader und seine Narrenmutter Christian Allweier hielten selbstverständlich an der Tradition fest und versuchten sofort mit jeder Menge Narren aus Buggensegel, Altheim, Leustetten und Frickingen ins Rathaus zu kommen. Die Hippies wollten zunächst allerdings keine Narren in den „Frickinger Glaspalast“ lassen. So riefen die Narreneltern dann doch zum „Sturm auf das Frickinger Kapitol“ auf. Sie wurden dabei tatkräftig von den Narren und vom Frickinger Musikverein unterstützt.
Jürgen Stukle übergibt den Rathausschlüssel
Der Bürgermeister wurde dann in Gewahrsam genommen und einer Prüfung unterzogen. Michael Baader spekulierte in seiner Ansprache, dass Jürgen Stukle eventuell sogar etwas von seiner Kolumbien-Reise mitgebracht hat, was jetzt so „nach Gras riechen“ würde. Schließlich musste er eine intensive Spanisch-Prüfung ablegen. Dabei hatte Jürgen Stukle die Aufgabe, verschiedene Sätze in fließendem Spanisch vorzulesen. Die Narreneltern übersetzten diese selbstverständlich sofort, damit auch alle Narren auf dem Rathausplatz etwas zum Lachen hatten.

Nach einem gemeinsamen „Sierra Madre“, was als „verschollenes kolumbianisches Volkslied“ betitelt wurde, übergab Jürgen Stukle schließlich den großen Rathausschlüssel den Narreneltern. Am Ende war die Gegenwehr gar nicht mehr groß und die großen und kleinen Narren konnten doch noch in den selbst ernannten Glaspalast und bekamen dort vom Rathaus-Personal eine wohlverdiente Stärkung.