Frickingen – Die erste Hürde auf dem Weg zu einem Solarkraftwerk ist genommen: Der Gemeinderat hat den Aufstellungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Solarpark Frickingen – Im Ried“ gefasst und den zugehörigen Vorentwurf gebilligt. Die Singener Firma Solarcomplex plant, im Salemer Aach-Tal südlich von Frickingen auf einer Fläche von 8,6 Hektar eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit einer möglichen Leistung von 6,45 MWp zu errichten.

Der Gemeinderat beschloss, die Öffentlichkeit sowie Behörden und Träger öffentlicher Belange zu beteiligen. Darüber soll nach dem Willen des Gremius ein Antrag an den Gemeindeverwaltungsverband gestellt werden, um eine notwendige Änderung des Flächennutzungsplans für den Planbereich der Freiflächen-Photovoltaikanlage (FFPV) herbeizuführen. Grundsätzlich hatte sich der Frickinger Gemeinderat schon für Maßnahmen zur Energiewende und auch für FFPV-Anlagen ausgesprochen. Die ehrenamtlich engagierte Energiewende-Gruppe hatte entsprechende Kriterien dafür erarbeitet, die das Gremium gutgeheißen hatte.

Solarcomplex will die FFPV-Anlage nach ihrer Fertigstellung veräußern. Geplant ist gemäß Bürgermeister Jürgen Stukle, eigens dafür eine Rechtsform zu gründen, an der sich auch Bürger beteiligen können. Der Gemeinderat stimmte der Vereinbarung mit dem Singener Unternehmen zu. Heinrich Straub, Projektentwickler bei Solarcomplex, sagte, dass der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan bis September 2025 ausgearbeitet sein soll. Das Plangebiet ist laut Straub in dem derzeit aktuellen Flächennutzungsplan (FNP) des Gemeindeverwaltungsverbands Salem-Frickingen-Heiligenberg als landwirtschaftliche Nutzfläche geführt. Es sei ein paralleles Verfahren zur Änderung des FNP notwendig.

Ausgewählt wurde der Standort unter anderem wegen seiner Lage außerhalb von Schutzgebieten und der Möglichkeit, Überschüsse in das Stromnetz einzuspeisen. Dass nur 40 Prozent der Fläche mit Modulen bedeckt werden soll zu Gunsten von mehr Biodiversität, gefiel den Gemeinderäten. Walter Städele (FWV) und Uwe Maier (FBL) erkundigten sich nach Ökopunkten und deren Verwendbarkeit. Wie der Projektentwickler erklärte, entsteht nach Umsetzen der Anlage ein Plus von 330.946 Ökopunkten. Ob diese für andere Ausgleichsmaßnahmen eingesetzt werden könnten, darüber streiten sich gemäß Straub die Fachbehörden. Grund sei die potentielle Rückbaumöglichkeit solcher Anlagen. Mit dem angestrebten 6,45 Megawatt Peak Leistung können etwa 1500 durchschnittliche Haushalte mit Strom versorgt werden.