Mitten im leeren Schwimmerbecken des Frickinger Naturbads stehen die Helfer. Sie packen bei der Putzaktion mit an, damit das Freibad in Leustetten am 1. Juni glänzend in die Saison starten kann. Bei der Putzaktion sieht es noch nicht nach Badewetter aus, Regen tropft auf die fleißigen Helfer vom Förderverein Naturbad herab. Die kleine Runde jedoch lässt sich von Wind und Wetter nicht beirren.
Thomas König und Heiner Harmsen rücken dem Schlick am Beckenboden mit Dampf- und Hochdruckreiniger zu Leibe, während Harald König und André Endres die Rasenränder von Unkraut und zu hohem Gras befreien. In den Umkleiden und im Sanitärbereich sorgen derweil Gitta Schrick und Bernadette Moser für Sauberkeit. 700 Kubikmeter Wasser haben sie zuvor abgelassen.

Für Mitglieder startet die Saison schon am 1. Mai
Bevor die Saison startet – für die Früh- und Spätschwimmer unter den Mitgliedern des Fördervereins bereits am 1. Mai, für die offiziellen Badegäste vier Wochen später, am 1. Juni, müssen die Becken wieder gefüllt werden. Das Auffüllen passiert innerhalb von zwei Wochen. Gründungsmitglied Antoinette Kieback erinnert sich: „In den Anfängen des Naturbads haben wir das an nur zwei Tagen gemacht und die Bewohner aus dem Oberdorf hatten keinen Druck mehr auf der Wasserleitung.“
Verein setzt auf Mithilfe der Mitglieder
Dass dieses Mal deutlich weniger Helfer beim Frühjahrsputz im Bad dabei sind, ist für sie dem unwirtlichen Wetter und den vielen Veranstaltungen in der Umgebung geschuldet. „Da das Bad durch unseren Förderverein verwaltet wird, sind wir auf die Mithilfe engagierter Mitglieder angewiesen“, erklärt Kieback. Für sie als Vorstandsmitglied selbst ist es selbstverständlich, sich hier einzubringen.

Kieback ist zusammen mit ihrem Ehemann Jürgen Heyn gekommen, um Beachplatz und Außenanlagen auf Vordermann zu bringen. Von Anfang an ist Antoinette Kieback, Ortsvorsteherin von Leustetten, bei dem Badprojekt dabei. Den Ausschlag, sich für ein neues Freibad mit Naturcharakter zu engagieren, haben damals ihre drei Kinder gegeben. „Ich wollte, dass meine Kinder schwimmen lernen“, erzählt Kieback.
Alles zum Naturbad
Das alte Bad war für Kinder zu tief
Das alte Schwimmbad, das vorher an der Stelle des heutigen Naturbads stand, sei für Kinder zu tief gewesen. Die Jüngeren hätten nicht darin stehen können. Deshalb setzte sich die Ortvorsteherin zusammen mit anderen Leustettenern dafür ein, ein neues Bad zu bauen, eines mit Planschbecken sowie einem Nichtschwimmerbereich.
Schon die Kleinsten sollten mit Wasser vertraut gemacht werden und sich darin sicher fühlen, sagt Kieback über ihre Motivation, im Förderverein mitzutun. Das Frickinger Bad sei ideal für Familien, weil überschaubar und mit einem Erlebnisbereich plus Beachplatz und Sandkasten für Kinder ausgestattet.

Mitglieder wollen Bad für Gemeinschaft erhalten
Auch Antoinette Kiebacks großes Interesse an der Natur spielte für sie eine Rolle, sich für das chemiefrei betriebene Freibad zu engagieren. Ihrem Vorstandskollegen Harald König ist es wichtig, das Bad für die Gemeinschaft zu erhalten. Er selbst sei selten im Wasser, sagt er. „Trotzdem wäre es wahnsinnig schade, wenn das, was die Generation vor uns aufgebaut hat, keinen Bestand mehr hätte“, sagt König.
Deshalb engagiert er sich im Vorstandsgremium und ist auch bei der Putzaktion dabei. „Es braucht einfach einen Ruck von jedem Einzelnen“, ist König überzeugt. Überall gebe es zu wenig Personal und hohen Kostendruck. Daher sehe er jedes Mitglied der Gesellschaft in der Pflicht, seinen Teil zum Ganzen beizutragen. „Und eigentlich ist es etwas Schönes, gemeinsam zu arbeiten“, resümiert Harald König. Das gemeinsame Tun schweiße die Menschen zusammen.