Seit vergangenen Mittwoch werden täglich neue Details bekannt, wie es zu der Wasserverschmutzung am Manzeller Freizeitgelände kommen konnte. Mittlerweile wissen wir von 191 Erkrankungen, darunter ein Fall einer Salmonellen-Infektion und drei Norovirus-Fälle. Und wir wissen auch, dass das Überlaufen eines Regenüberlaufbeckens in Manzell Grund dafür war, dass mit Fäkalien und Keimen durchsetztes Abwasser in den See fließen konnte. Erst nach mehrfacher Anfrage unsererseits bestätigten Stadt und Landkreis, das auch das Abwasser des Klinkums an die betroffene Kanalisation angeschlossen ist.
Statt eine Pressekonferenz zu veranstalten, bei der alle Fakten auf den Tisch kommen und alle Verantwortlichen von Gesundheitsamt bis zu den städtischen Entwässerungsbetrieben Rede und Antwort stehen, wird mit Salamitaktik scheibchenweise das bestätigt, was wir eh schon wissen. Währenddessen macht sich in der Bevölkerung die Frage breit, wer für das ganze Desaster verantwortlich ist. Es bleibt weiter die Frage offen, warum das Regenüberlaufbecken nicht schon längst mit Sensoren ausgestattet wurde. Es geht hier um die Gesundheit der Menschen. Verdrängen und Abwarten hilft da nicht weiter.