„Wir sind doch nicht im Sanatorium„, kommentiert ein Unterzeichner der Petition. Andere Nutzer formulieren aber auch Argumente, die aus ihrer Sicht dagegen sprechen.
Pro und Contra: Auszüge
- Es geht um mehr als zwei Konzerte: „Es muss doch möglich sein, die Interessen von Anwohnern und Besuchern zugunsten des Konzerts unter einen Hut zu bringen“, schreibt einer jener Nutzer, die die Petition für unterstützenswert erachten. Die Zukunft von Friedrichshafen hänge mitnichten nur an den beiden Konzerten. „Kneipen, Bars und Kulturveranstaltungen fehlen ebenso, wie attraktive Ladengeschäfte.“
- Hinterlassenschaften der Besucher: „Das Partyvolk zieht weiter, der Veranstalter hat sein Geld verdient“, positioniert sich ein Nutzer. Den Anwohnern blieben neben „traumatischen Lärmerfahrungen, den Wildparkern und den enthemmten Pöbeleien“ verschmutzte Hauseingänge und -einfahrten, … und immer die Angst, dass noch ein weiteres zunächst einmaliges Ereignis zu allen anderen jährlich dazu kommt.
- Attraktivität für Zugezogene sieht ein Nutzer als Argument für die Petition: „Durch die großen Firmen am See, ziehen viele Menschen wegen des Jobs in die Region – und bleiben im Zweifel nicht lange, da es einfach zu wenig Angebot gibt.“ An der Häfler Promenade sei sogar sehr viel los, wird dagegen gehalten. „Hier kann man halt schön Kaffee trinken, essen oder flanieren. Nebenan im Stadtpark kann man herrlich chillen.“ Da brauche es keine weitere Belebung. Die Areale, die abseits der Promenade liegen, würden allerdings vernachlässigt. „Lärmintensive Großveranstaltungen gehören an Plätze, wo sie möglichst niemanden stören oder vertreiben.“
- Anwohner der Stadt haben auch Rechte: „Wer selbst mal von Lärm betroffen war, kennt das Problem“, ist in einem Contra-Beitrag zu lesen – und wird in der Diskussion darunter auch nicht bestritten, aber: „Ja klar, deshalb muss die Veranstaltung auch zu einer bestimmten Zeit enden, damit die Nachbarschaft geschont wird. Dass zwei Anwohner und potentielle Kläger jedoch aus einem Open-Air- ein Indoor-Konzert machen, finde ich unverhältnismäßig.“ Der Verfasser des Beitrags schlägt vor, sich einem der drei Häfler Fanfarenzüge anzuschließen: „Da könnte man echte Kulturarbeit machen.“ Friedrichshafen zum Ballermann machen zu wollen, könne nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
- Selbst die liberalste Lärmtoleranz ist aus Sicht eines Nutzers in Friedrichshafen bereits an vielen Orten deutlich überstrapaziert. Dabei gehe es um Menschen jedes Alters.