Der schmale Fußweg, der von der Eckenerstraße ans Seeufer führt, und das Brückchen an der östlichen Uferstraße lassen nicht allzu viel Platz für den in diesen Tagen gebotenen Abstand. Der beim Rundgang am frühen Montagnachmittag entgegenkommende Hundebesitzer bleibt aber stehen. Die Brücke betritt er erst, als er sie vollkommen für sich hat. Zum noch immer heftigen Wind hat sich strahlender Sonnenschein gesellt. Bänke und Ufer sind dennoch leer. Der Aufenthalt hier ist wie an anderen Orten in der Stadt derzeit ohnehin verboten.

Bild 1: Spaziert wird höchstens zu zweit: Eindrücke aus der Friedrichshafener Innenstadt an den Tagen vor und nach dem Kontaktverbot
Bild: Christina Bömelburg

Eine vergleichbare Szene folgt unterhalb der Werfthalle. Zwei Frauen, die eigentlich deutlich schneller als das Rentnerpaar vor ihnen unterwegs sind, verlangsamen ihre Schritte. Überholt wird erst auf Höhe des verwaisten Fähranlegers. Und dann lichtet sich die Zahl derer, die zu sehen sind, auch schon wieder.

Friedrichshafen wie leer gefegt Video: Bömelburg, Christina

Die wenigen Engstellen dieser Art – schmale Durchgänge oder Passagen – bleiben bei diesem Rundgang die einzige Herausforderung in Sachen Mindestabstand.

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Hier hilft etwas Rücksicht, außerhalb der eine oder andere Bogen. Viele haben sich ohnehin nicht in die Stadt verirrt. Die Tauben hier scheinen zumindest an diesem Montagmittag die Einzigen zu sein, denen das Kontaktverbot herzlich egal ist.

Friedrichshafen wie leer gefegt Video: Bömelburg, Christina

Eindrücke aus dem verwaisten Friedrichshafen

Friedrichshafen wie leer gefegt Video: Bömelburg, Christina
Schaufensterbummel? Nicht bei diesem Herrenmodegeschäft. Hier wird Danke gesagt.
Schaufensterbummel? Nicht bei diesem Herrenmodegeschäft. Hier wird Danke gesagt. | Bild: Christina Bömelburg
Friedrichshafen wie leer gefegt Video: Bömelburg, Christina

Am Sonntagnachmittag zog es doch ein paar Spaziergänger an die Promenade. Doch Gruppen waren keine unterwegs. Und im Vergleich zum üblichen „Verkehrsaufkommen“ an Wochenenden auf der Häfler Flaniermeile direkt am See waren verschwindend wenige zu Gange. Maximal zu Dritt bummelten überwiegend Familien am Seeufer entlang, ließen sich den scharfen Wind bei herrlichstem Sonnenschein um die Nase wehen.

Fast leere Uferpromenade am Sonntagnachmittag. Kaffee gibt‘s sowieso keinen.
Fast leere Uferpromenade am Sonntagnachmittag. Kaffee gibt‘s sowieso keinen. | Bild: Cuko, Katy

Hinsetzen allerdings durfte man sich nicht. Zwei Polizisten, die in den Uferanlagen Streife liefen, scheuchten freundlich, aber bestimmt ein Pärchen mit Kind auf, das sich an der Freitreppe niedergelassen hatte. Zehn Meter weiter forderten sie ein anderes Pärchen auf, die Sitzbank zu räumen. Spazieren ja, sich aufhalten nein. Diese Regeln gelten noch ziemlich lange – egal wie schön das Wetter ist.