Stillstand auf der B 33 zwischen Stetten und Markdorf. Stoßstange an Stoßstange stehen Autos und Laster auf der Straße. Aus Richtung Markdorf kommen einem hin und wieder Fahrzeuge entgegen. Dann setzt sich der Vordermann in Bewegung. Er rollt einige Meter, bevor die roten Bremslichter wieder aufleuchten und das Warten erneut beginnt.

Am ersten Tag der zehntägigen Sperrung der B 31 zwischen Immenstaad und Fischbach mussten Auto- und Lasterfahrer auf der B 33 in Richtung Markdorf viel Geduld mitbringen. Denn auf dieser Strecke verläuft die offizielle Umleitung für den Straßenverkehr von und nach Friedrichshafen.
Ortskundige waren hier klar von Vorteil. Sie kennen die Schleichwege, um dem Stau zu entgehen.
Für zahlreiche Ortsfremde und Fernfahrer war das keine Option. Und so kam es am Vormittag zu einem kilometerlangen Stau, der sich bis in den Nachmittag hineinzog. Zeitweise brauchte es für die rund neun Kilometer zwischen Beginn der Umleitung bei Meersburg bis ins Stadtgebiet von Markdorf vier Stunden.
„Ein absolutes Verkehrschaos“, kommentierte Dieter Grett, der auf dem Weg nach Oberteuringen in den Stau geraten ist. Seine Ehefrau Vera widersprach vom Beifahrersitz aus: „Für ein Chaos müsste irgendwas passieren“, meinte sie. „Das ist Stillstand.“
Das meinten offensichtlich auch andere Autofahrer. Sie nutzten den spärlichen Gegenverkehr, um aus der Schlange auszuscheren und – wohl in der Hoffnung auf eine Alternativroute – kehrtzumachen.

Andere wechselten kurzerhand auf die Feldwege neben der B 33 und wichen so dem Stau aus.
In Markdorf angekommen erwies sich die Situation kaum besser. Zog sich die Autokolonne bislang aber wie eine lange Schlange über die B 33, sorgten nun Kreisverkehre und Ampeln dafür, dass sich der Verkehr auch in anderen Straßen staute.
Spätestens hier kam manch einem der Gedanke, sich von der offiziellen Umleitung zu verabschieden und eigene Wege zu gehen. Zurecht, wie sich herausstellte. Denn über Kluftern und Manzell dauerte die restliche Fahrt bis Friedrichshafen keine 20 Minuten. Wer weiß, wie lange es auf der ausgeschilderten Strecke gedauert hätte.