Die geplante Umgestaltung des Uferparks bereitet den Betreibern des Minigolfplatzes und des Lammgartens Sorge. Bisher soll es seitens der Stadtverwaltung keine konkreten Informationen darüber gegeben haben, ob und in welcher Form die Unternehmer in die Pläne mit einbezogen werden. Kritik kommt zudem vom Netzwerk für Friedrichshafen. Die Stadt habe sich zwar um Transparenz bemüht, sei aber hinter den Möglichkeiten zurückgeblieben.

"Wir haben keine Ahnung, wie es weitergeht." Ein Satz, der sowohl von Britta Steib Kreft, Inhaberin der Minigolfanlage, als auch von Thomas Vogt, Geschäftsführer des Lammgartens, stammt. Sorgen und Frust sind groß. Die Planungen zur Umgestaltung des Uferparks ging mit der Vergabe an zwei Architekturbüros im November 2017 in die heiße Phase. Informationen über den Verbleib von Lammgarten und Minigolfplatz gab es seitdem kaum. "Der Pachtvertrag mit der Stadt läuft 2019 aus. Wir wissen nur, dass hier dann alles abgerissen wird", erklärt Thomas Vogt. In den Plänen sei zwar Gastronomie vorgesehen, aber Vogt ist nicht bekannt, ob dort ein neuer Lammgarten entstehen wird. Keine Sorgen muss sich offenbar Volker Gsimbsl, Inhaber des Beach Clubs, machen. "Der Beach Club wird bleiben", sagt Gsimbsl.

Der Uferpark ist auch Thema bei "Sags doch", einem Internetportal von Stadt und Landkreis. Ein Nutzer äußert sich besorgt über den Lammgarten, der "sowohl von Häflern als auch von Touristen" gut besucht sei. Die Stadtverwaltung antwortete Anfang Juni innerhalb von zwei Tagen: "Ein Ersatz für den Lammgarten mit Biergarten ist im Uferpark weiterhin vorgesehen. Der bestehende Lammgarten ist nicht mehr sanierungsfähig und muss daher durch einen Neubau ersetzt werden." Auch Spielplatz, Minigolf und Beach Club würden in überarbeiteter Form erhalten bleiben. Eine entsprechende Anfrage des SÜDKURIER vom Freitag konnte noch nicht beantwortet werden, weil laut Monika Blank, Sprecherin der Stadtverwaltung, der entsprechende Sachbearbeiter im Urlaub war.

So stellt sich das Architektenbüro K1 Landschaftsarchitekten die Uferpromenade nach der Umgestaltung vor.
So stellt sich das Architektenbüro K1 Landschaftsarchitekten die Uferpromenade nach der Umgestaltung vor. | Bild: Tim Erdmann / www.monokrom.eu

Kritik übt Philipp Fuhrmann, Vorsitzender des Netzwerks für Friedrichshafen. "Ich glaube nicht, dass der Bürger am Ende noch ein Mitspracherecht haben wird." Fuhrmann bezieht sich dabei auf einen von der Stadtverwaltung geschilderten Zeitplan: Im zweiten Quartal 2018 soll der Aufstellungsbeschluss gefasst werden, in dem die beiden Pläne zusammengeschmolzen werden. Aktuell arbeitet nach eigenen Angaben ein Architektenbüro in Stuttgart an der Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes und ein Büro in Berlin am Uferpark. Ein halbes Jahr nach dem Beschluss sollen die Pläne öffentlich ausgelegt werden, damit die Bürger nochmals das Wort ergreifen können. "Bis dahin sind schon zu viele Planungsrunden durchlaufen und Beschlüsse gefasst worden. Ich glaube nicht, dass dann noch großartig etwas geändert wird", sagt Fuhrmann.

Der Vorsitzende des Netzwerks bemängelt außerdem die Transparenz der Stadtverwaltung. "Es wurden zwar gesetzliche Vorgaben erfüllt, die Pläne wurden ausgestellt und im Internet veröffentlicht, aber da wäre mehr drin gewesen. Wieso war eine so wichtige Ausstellung in der Messe und nicht an einem zentraleren Punkt?" Auch zu diesen Fragen hat die Stadtverwaltung sich seit Freitag noch nicht geäußert.

Unterdessen arbeiten die Architekten weiter an den Plänen. Laut Informationen aus dem Büro Schmid Treiber und Partner aus Leonberg sollen im Juli die Entwürfe im Technischen Ausschuss vorgelegt werden.

Die Pläne der Architektenbüros und ihre unterschiedlichen Schwerpunkte

  • Die beiden Pläne, die den Wettbewerb um die Umgestaltung des Uferparks und des Bahnhofsvorplatzes gewonnen haben, wurden Ende November von einer Jury gewählt. Hintergedanke der Juroren war es, dass die unterschiedlichen Schwerpunkte der Architekten sich gut ergänzen würden. Eine Kombination der Pläne soll dieses Jahr vorgestellt werden.
  • Die Berliner PlanungsgemeinschaftK1 Landschaftsarchitekten überzeugten mit ihrem Konzept für den Uferpark. Die vorgeschlagenen Änderungen im Bestand hielten sich in Grenzen, bieten aber laut der Jury direkt am Ufer deutlich mehr Qualität als heute. Der Beach Club soll um einen nichtkommerziellen Bereich erweitert werden, der zum Verweilen am Seeufer einlädt. Der Übergang zum Kiesstrand wird durch eine Freitreppe mit Sitzstufen zwischen Beach Club und Gondelhafen gestaltet. Die Jury lobte außerdem die vielen Wege, die zurückhaltende Bepflanzung und den ausreichenden Platz, der etwa für die Häfler Feste genutzt werden könnte.
  • Das Büro Schmid Treiber Partner aus Leonberg konnte mit den Plänen für den Bahnhofsvorplatz punkten. Ein neues Gebäude südlich und quer zur Friedrichstraße prägt diesen Entwurf. Eine transparente, eingeschossige Säulenhalle soll Gastronomie beherbergen und gleichzeitig den Blick zum See nicht versperren. Die Jury lobte den Charakter des Entwurfs, in dem der Bahnhofsvorplatz fließend in den Uferpark übergeht. (kip)