Lichtdurchflutete Räume, modernste Technik und leuchtend blaue Wände: Der neue Operationstrakt der Klinik Tettnang wirkt auf den ersten Blick freundlich und geräumig.
Doch hinter dem aufwendigen Umbau steckt viel mehr als nur ein ästhetischer Eingriff. Der neue Komplex in dem Haus des Medizin-Campus Bodensee (MCB) soll die Wartezeiten für Patienten verkürzen und die Arbeitsbedingungen für das Klinikpersonal verbessern.

"Nach fast zwei Jahren Bauzeit ist der erste von drei Bauabschnitten jetzt fertig und wir sind mehr als zufrieden mit dem Ergebnis", sagt Jochen Wolf, Geschäftsführer des MCB, zu dem das Klinikum Friedrichshafen, das 14-Nothelfer-Krankenhaus in Weingarten und die Klinik in Tettnang gehören.
Für insgesamt 13,6 Millionen Euro werden neben insgesamt sieben neuen Operationssälen, Vorbereitungs-, Aufwach- sowie Lagerräumen auch Umkleide- und Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter gebaut.

Auch Häfler Patienten profitieren
Von dem neuen OP-Bereich des Tettnanger Krankenhauses sollen künftig auch Patienten aus Friedrichshafen profitieren, da der Klinikverbund auf ein abgestimmtes System medizinischer Kompetenzzentren setzt.

Zu den Schwerpunkten der Tettnanger Klinik gehören unter anderem der Hals-Nasen-Ohren-Bereich, Gallen- und Leistenoperationen, Eingriffe an der Wirbelsäule, Gynäkologie und plastische und Handchirurgie. Operationen dieser Art werden also vor allem in Tettnang vorgenommen, während beispielsweise große Darm-, Leber- und Niereneingriffe eher am Klinikum Friedrichshafen erfolgen.
Neue Räume mit vielen Vorteilen
Neben einer erhöhten OP-Kapazität bieten die neuen Räume noch viele weitere Vorteile, wie Edmund Weber, ärztlicher Direktor der Klinik Tettnang, erklärt: "Eine Besonderheit ist, dass wir in allen Räumen Tageslicht haben. Das macht die Atmosphäre für die Mitarbeiter und Patienten viel angenehmer." Er freue sich schon darauf, am 2. Mai den ersten Eingriff dort vorzunehmen, erzählt er strahlend.

Modernste Lüftungstechnik soll für die größtmögliche Hygiene sorgen, besonders weiche Polster sollen das Liegen auf den OP-Tischen angenehmer machen und über mehrere Rechnerplätze ist alles miteinander vernetzt und schnell abrufbar. "Da ist das freundliche Blau an den Wänden nur ein Pluspunkt von vielen", sagt Anästhesie-Oberarzt Georg Schoser und lacht.

Die Kosten
Die Umbaumaßnahmen in der Klinik Tettnang kosten insgesamt 13,6 Millionen Euro, wie MCB-Geschäftsführer Jochen Wolf mitteilt. Darin enthalten sind sowohl die Kosten für die baulichen Maßnahmen als auch für die technische Ausstattung der neuen Räume. Den größten Teil trägt mit 7,3 Millionen Euro die Zeppelinstiftung, das Land Baden-Württemberg übernimmt 4,5 Millionen Euro. Die Klinik muss selbst einen Anteil in Höhe von 1,8 Millionen Euro in den Umbau investieren. Dies hält Jochen Wolf angesichts der deutlichen Verbesserungen für Personal und Patienten für eine vertretbare Investition in die Zukunft der Klinik.