Dem Thema "Der Uferpark im Wandel der Zeit" hat sich der Hobby-Historiker Josef Schwarz am Dienstagabend im "Schwanen" bei einer Veranstaltung des vor sechs Jahren gegründeten Bürgerforums Altstadt gewidmet. Ausdrücklich ging es hier nicht um die Diskussion der beiden Siegerentwürfe des Ideenwettbewerbs zur Neugestaltung des Uferparks, erklärte Alfred Eger, der Sprecher des Forums. Gleichzeitig machte er aber auch deutlich, dass es im Interesse des Bürgerformus sein, möglichst viel vom alten Stadtkern zu erhalten, wozu auch der Uferpark zähle. Dort müsse aus historischen Gründen Einiges erhalten bleiben, wie der Lammgarten.

Das könnte Sie auch interessieren

Schwarz begann anno 1755, als zwischen Hofen und der Reichsstadt Buchhorn "so gut wie noch nichts los" war. Dort hätten sich der Buchhorner Friedhof und die Kapelle St. Nepomuk sowie die Mündung des Kohlbachs befunden.

1811: Die Planung grenzt bereits durch die Straßenverbindung vom Dorf und Kloster Hofen (links) zur Reichsstadt Buchhorn das künftige ...
1811: Die Planung grenzt bereits durch die Straßenverbindung vom Dorf und Kloster Hofen (links) zur Reichsstadt Buchhorn das künftige Uferparkgelände ein. | Bild: Archiv Josef Schwarz

1811 wurde aus Buchhorn und Hofen Friedrichshafen und es gab den Plan für die Olga-, Friedrich- und Karlstraße, um die Orte zu verbinden. Ein weiterer Plan sah eine Prachtstraße mit Promenade und Bürgerhäusern auf der Landseite vor und am See eine Gartenanlage mit Badeanstalten. "Das ist allerdings so nie vollendet worden."

1925: Der Uferpark vom Schloss aus gesehen.
1925: Der Uferpark vom Schloss aus gesehen. | Bild: Archiv Josef Schwarz

Noch um 1840 habe sich bis auf einige Häuser, unter anderem das Hotel Schöllhorn (damals Nestle), an der Friedrichstraße nicht viel getan. Um 1850 gab es ein Männer- und ein Frauenbad, ähnlich wie sie heute noch in Bregenz stehen, und dort, wo heute das Graf-Zeppelin-Haus steht, ein Türkisches Bad. Über die Jahre schufen neue Hotels Biergärten am See, unter anderem das Lamm an der Friedrichstraße um 1880 den Lammgarten. Es entstand ab 1870 eine Art Parkanlage, erzählte Schwarz.

1915: Der Uferpark in einer Luftaufnahme.
1915: Der Uferpark in einer Luftaufnahme. | Bild: Archiv Josef Schwarz

1911 wurde die Uferstraße gebaut, die Bäder verschwanden, der Jachthafen entstand und die Anlage wurde überarbeitet. In der Villa Bühler-Scupin (1944 zerstört) fand das Kulturleben statt. In den 1930er Jahren gab es eine Landestelle für Wasserflugzeuge.

1955: Der Uferpark nach dem Zweiten Weltkrieg.
1955: Der Uferpark nach dem Zweiten Weltkrieg. | Bild: Archiv Josef Schwarz

Im Krieg wurde das Gelände verwüstet. Nach dem Wiederaufbau, ähnlich wie heute, gab es schon 1980 und 1988 Pläne für eine Neugestaltung.

Um 1910: Der Lammgarten mit dem Gasthof und dem Hotel Lamm dahinter, im Hintergrund der Stadtbahnhof.
Um 1910: Der Lammgarten mit dem Gasthof und dem Hotel Lamm dahinter, im Hintergrund der Stadtbahnhof. | Bild: Archiv Josef Schwarz
Um 1910: Der Buchhorner Hof mit Garten auf dem Uferparkgelände.
Um 1910: Der Buchhorner Hof mit Garten auf dem Uferparkgelände. | Bild: Archiv Josef Schwarz