Jedes Jahr aufs Neue freut sich Berthold Erich Schwarz auf die Vorweihnachtszeit, wenn er als Nikolaus in Friedrichshafen und Umgebung unterwegs ist. Der 69-Jährige übt das feierliche Amt seit über 40 Jahren aus und gehörte 1985 zu den Mitgründern der „Nikolausgilde Friedrichshafen“. Dem SÜDKURIER hat er gezeigt, was es braucht, damit aus dem ehemaligen ZF-Werkstofftechniker Schwarz der heilige St. Nikolaus wird.
Wir sind im Wohnzimmer der Familie Schwarz in Friedrichshafen. Vor seiner schrittweisen Verwandlung in den Nikolaus zieht sich Berthold Erich Schwarz ein weißes Hemd an.
Warum das weiße Hemd so wichtig ist, wird klar, als sich Schwarz eine weiße Tunika überzieht. Unter dem feinen Stoff schimmert nämlich das Hemd durch.
Anschließend streift sich Schwarz weiße Stulpen über die Arme. „Darunter kann ich meine Uhr und auch das Handy verstecken“, erklärt der 69-Jährige.
Auch die ersten Accessoires kommen dazu: ein Kreuz um den Hals und eine Kordel mit Glöckchen um den Bauch.
Und schon ist es Zeit für eines der wichtigsten Merkmale des Nikolaus: den weißen Rauschebart. Den Bart befestigt Schwarz mit Theaterkleber an Oberlippe und Kinn.
Nun legt sich Schwarz seinen roten Umhang um, zieht die weißen Handschuhe an und setzt sich die Mitra auf. Der Bischofshut stammt aus den Beständen des Klosters Reute bei Ravensburg. Die Nikolausgewänder hat Schwarz von einer Schneiderin nähen lassen.
Jetzt fehlen nur noch der bischöfliche Krummstab sowie das „Lob-und-Tadel“-Buch – und schon ist das Nikolaus-Outfit komplett.
Und hier sehen Sie Berthold Erich Schwarz‘ Verwandlung in den Nikolaus noch einmal im Schnelldurchlauf: