Was für ein Abend, was für eine Nacht! Es ist Mittwochabend, zuhauf strömten die Menschen ins Ailinger Wellenbad, um beim Open Air den Sommer in vollen Zügen zu genießen. Innerhalb einer halben Stunde nach Öffnung ist der Rasen dicht bedeckt mit Decken und Luftmatratzen. Kinder tollen herum, die Stimmung ist ausgelassen und fröhlich.

Die Bühne steht dieses Mal am westlichen Ende, um mehr Platz zu schaffen. Den braucht es auch: 2300 Besucher wollen sich die Freiluftparty nicht entgehen lassen. Und sie werden nicht enttäuscht. Zur Einstimmung spielen die Musikkapellen Ailingen und Berg. Extra für diesen Abend hat sich eine 24-köpfige Big Band formiert. „Wir haben alles dabei: Schlager, Swing, Gassenhauer, Zappelnummern“, kündigt Thomas Riether an. Sein Saxofon packt er ausnahmsweise nicht aus, sondern koordiniert die Twelve Fifty Wave Pool Big Band. Und das gelingt großartig. Die Musiker, allesamt Könner an ihrem Instrument, stammen aus der Region und spielen in diversen Bands: Acoustic Affair, F.I.T.A, t‘Rio de Janeiro, Beatriceniceband, Spiceproject und New Jazzport Orchestra.
Wie immer sind es die ganz Kleinen, die vor der Bühne barfuß herumflitzen und tanzen, später folgen auch die Großen. Die Partyschar erlebt eine furios aufspielende Big Band, die durch blitzsaubere Einsätze glänzt, traumhaft sicher agiert und das alles bei einem kristallklaren Sound. Das Fest ist hervorragend organisiert. Stellvertretend für die vielen Helfer bekommt „Wellenbad-Andi“, Badbetriebsleiter Andreas Fehrmann, Knefs leicht abgewandelten Klassiker „Für dich soll‘s rote Rosen regnen“ in einer Swing-Version gewidmet.
Es hat Tradition, dass der Eintritt zum Wellenbad-Open-Air frei ist, aber Spenden erbeten sind zugunsten der Stiftung Aktion Gemeinsinn Ailingen, die Ailinger Familien und Menschen in Notlagen finanziell unter die Arme greift. „Gebt viele Taler!“, ruft Ortsvorsteher Andreas Lipp in die Menge. Thomas Riether legt nach: „Ich will keine Taler von euch, sondern Scheine!“ Und so kamen am Ende nach Abzug der Kosten knapp 5.000 Euro zusammen, freut sich Ortsvorsteher Andreas Lipp.
„New York, New York“ läutet das große Finale ein. Jetzt liegen nicht mehr viele Besucher auf ihren Decken. Es ist die „Nacht der Nächte“, die die Toten Hosen in ihrer Hymne „Tage wie diese“ feiern – und das Wellenbad feiert mit.