Wie Sie hören, hören Sie nichts. Wer am Freitag- oder Samstagabend über das Gelände des Fallenbrunnen in Friedrichshafen fuhr oder ging, wird nicht schlecht gestaunt haben: Von der mehrstündigen Discoveranstaltung auf dem Parkplatz der Hochschulen war keine 200 Meter vom Gelände entfernt einfach nichts zu erlauschen.
Mindestabstand auch beim Gang zur Toilette
Hinein geht‘s nicht in Eigenregie: Jedes Auto wird eingewiesen, damit große Fahrzeuge den Insassen kleinerer Pkws nicht die Sicht versperren und der Mindestabstand auch beim Gang zur Toilette gut eingehalten werden kann: Damit alles seine Ordnung hat, sieht man auf dem gesamten Gelände Mitarbeiter in Warnwesten, die auf die Einhaltung der Regeln achten: 50 Fahrzeuge hatten sie am Samstagabend einzuweisen, am Vortag waren es lediglich 30.
Da der Discosound auch auf dem Gelände lediglich in sehr moderater Lautstärke zu hören ist, ist der erste Schritt bei der Autodisco das Einstellen der richtigen Radiofrequenz. Unter dieser wird die Musik nämlich parallel übertragen, sodass die Insassen des jeweiligen Fahrzeugs die Lautstärke individuell anpassen können. Unser Fazit: sehr angenehm. Nach dieser Partynacht geht es ohne Ohrenschmerzen nach Hause.
In, an und um das eigene Auto
Eine positive Überraschung gibt‘s obendrein: Während in der Veranstaltungsankündigung, etwa auf Eventim, zu lesen war: „Das Verlassen des PKWs ist während der Show nicht gestattet“, entpuppte sich das als Missverständnis. Gemeint war der unmittelbare Bereich in, an und um das eigene Gefährt. Hier bestand auch keine Maskenpflicht. Mit Campingstühlen machen es sich da etwa Fabienne Schmidt und Anjana Bucher richtig gemütlich.
Isabel Lakies und Jane Köhler wollen dennoch einmal unter Beweis stellen, dass man auch sozusagen im eigenen Auto mittanzen kann. Die Windschutzscheibe haben sie dekoriert, Lichter für später im Gepäck, damit auch richtig Partystimmung aufkommt.
Auto dekoriert und umgestaltet
Die Cousinen Alina Martin, Nathalie Peayker und Johanna Bock haben direkt beschlossen, der Autodisco eine Chance zu geben, als sie hörten, dass eine stattfinden sollte. Sie sind auf alles vorbereitet und haben extra das eigene Auto dekoriert und umgestaltet: „Wir dachten ja, wir müssen drinbleiben und wollten es uns richtig gemütlich machen.“ Nun dient ihnen die Dekoration als Kulisse für Erinnerungsfotos.
Mit den eigenen Drinks im Gepäck
Die Häflerinnen Pamela Zauskiewicz, Sylvia Hahn und Dahlia Wagishauser erklären den Rasenstreifen zur Partymeile und haben ihre eigenen Drinks im Gepäck. Denn: Ein offizieller Getränkeverkauf auf dem Gelände ist nicht im Angebot, damit sich keine Menschenschlangen bilden, in denen wiederum der Abstand schwierig einzuhalten wäre.
Die Freundinnen lassen sich davon die Laune nicht trüben. „Wir sind so froh, mal wieder rauszukommen. Die Stimmung hier ist super“, meint Zauskiewicz. Auch die dunklen Wolken am Himmel bereiten ihnen keine Sorge. „Ich habe vorher extra Regenponchos gekauft. Wir sind auf alles vorbereitet“, erklärt Wagishauser lachend.
In der ersten Reihe ist die Stimmung bereits früh am Abend auf dem Höhepunkt: Mit Scheinwerferlicht von der Bühne und zeitweise Nebeleffekten kommt Festivalstimmung auf.
Die deutlich erhöhte Bühne mit DJ-Pult sorgt dafür, dass auch diejenigen, die ganz hinten parken, freie Sicht auf die Liveshow haben.