Die Schilder stehen schon, kommende Woche beginnen die Arbeiten in der Friedrichstraße. Sie soll durch die Umgestaltung künftig mehr Aufenthaltsqualität bieten, als einstiger Prachtboulevard wieder etwas mehr Glanz bekommen. Wie sehen die Planungen aus? Was müssen Autofahrer, Anwohner und ÖPNV-Nutzer beachten?

Wie lange dauern die Arbeiten?

Die Bauarbeiten im Herzen der Stadt beginnen voraussichtlich am Donnerstag, 9. März und sollen bis etwa Anfang Juli abgeschlossen sein.

Welche Bereiche werden gesperrt?

Die Friedrichstraße wird zwischen den Kreuzungen Olga- und Karlstraße gesperrt. Dann dürfen nach Angaben der Stadt nur noch Berechtigte mit einer entsprechenden Genehmigung den Abschnitt passieren. Berechtigt sind unter anderem Anwohner, Busse und der Lieferverkehr. Sicherungsposten werden die Zufahrten kontrollieren.

Ist auch eine Komplettsperrung vorgesehen?

Ja. Voraussichtlich direkt nach Ostern – zwischen dem 11. und 18. April – ist nach Angaben der Stadt die Friedrichstraße gar nicht befahrbar. In diesem Zeitraum sind Fräs- und Asphaltarbeiten geplant, daher kann die Strecke dann selbst mit Sondergenehmigung nicht befahren werden.

Komme ich während der Bauarbeiten in die Parkhäuser?

Ja. Nach Angaben der Stadt wurde bei den Planungen darauf geachtet, dass die Innenstadt weiterhin erreichbar bleibt. Das Parkhaus am See kann demnach von Osten, also aus Richtung Lindau kommend, angefahren werden. Von der Vollsperrung im April sei aber auch das Parkhaus am See betroffen, das in diesem Zeitraum nicht genutzt werden kann.

Die Friedrichstraße soll aufgewertet werden.
Die Friedrichstraße soll aufgewertet werden. | Bild: Wieland, Fabiane

Für Dauerkartenbesitzer wird laut Horst Schauerte vom Stadtwerk am See der Zugang zu anderen Parkhäusern freigeschaltet. Die Tiefgarage am Graf-Zeppelin-Haus kann nach Angaben der Planer während der gesamten Bauzeit genutzt werden. Hier gebe es lediglich während der Arbeiten am neuen Kreisverkehr, der an der Ecke Friedrich-/Olgastraße geplant ist, für ein bis zwei Wochen eine Umleitung über die Klosterstraße.

Was müssen Busfahrgäste beachten?

Busse können die Friedrichstraße weiterhin passieren. Ausnahme bildet die Vollsperrung nach Ostern, dann kann der Bahnhofsvorplatz nicht angefahren werden. In dieser Zeit werden Ersatzhaltestellen in der Eugenstraße nördlich des Bahnhofs angefahren. Auch der Abhol- und Bringverkehr zum Stadtbahnhof läuft während der Baumaßnahme über die Eugenstraße. Der Zugang zum Bahnhofsvorplatz ist für Anlieger über die Schillerstraße möglich.

Können Fußgänger und Radfahrer die Strecke nutzen?

Mit dem Fahrrad oder zu Fuß kommt man der Stadtverwaltung zufolge auch während der Bauzeit durch die Friedrichstraße. Auf Geh- und Radwegen sei nur mit kurzzeitigen Sperrungen zu rechnen.

Wie wird der Verkehr umgeleitet?

Verkehrsteilnehmer, die nicht in die Innenstadt wollen, sollen „frühzeitig abgeleitet werden“, sagt Stefan Dunkenberger, bei der Stadt für die Abteilung Verkehr zuständig. Von Fischbach kommend soll der Verkehr ab dem Landratsamt über die Albrecht-, Maybach- und Keplerstraße fließen. Von dort aus erreichen Autofahrer über die Ailinger Straße auch das Parkhaus am See und die Fußgängerzone. Der Bereich rund ums Graf-Zeppelin-Haus sei über Zeppelin- und Olgastraße erreichbar (siehe Grafik).

Bild 2: Das sollten sie zur Sperrung der Friedrichstraße wissen
Bild: Schönlein, Ute

Warum stehen die Arbeiten jetzt an?

Mit einem Baubeginn Anfang März hat die Stadt laut Bauamtsleiter Wolfgang Kübler den frühestmöglichen Zeitpunkt gewählt. Bei Frost seien solche Arbeiten nicht möglich. Zudem habe man die Baumaßnahme auf wichtige Veranstaltungen, Feste und Messe abgestimmt.

Wie soll die Friedrichstraße künftig aussehen?

Die Neugestaltung ist als temporäre Maßnahme beschlossen worden, soll aber über mehrere Jahre beibehalten werden. Der Straßenquerschnitt wird dabei von drei auf zwei Fahrspuren verringert. Der Gehweg soll durch eine Verbreiterung sowie Podeste für Gastronomie und Begrünung aufgewertet werden. Im Bereich vor dem Bahnhof entsteht ein Shared Space, der sich durch einen farbigen Belag optisch abhebt und von Fußgängern, Radfahrern, Autos und Bussen gleichberechtigt genutzt werden soll.

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Ziel ist auf dem Abschnitt nach Angaben von Bürgermeister Fabian Müller weniger und vor allem langsamerer Verkehr. „Auf dem umgebauten Abschnitt gilt künftig Tempo 20“, sagt sein Kollege Dieter Stauber. Das neue Tempolimit gilt zunächst für eine Erprobungsphase von zwölf bis 18 Monaten. Der bislang gemeinsame Geh- und Radweg werde zum reinen Gehweg. „Der Radverkehr kann bei Tempo 20 ohne Probleme auf der Straße fahren,“ so Stauber.

Wie wird das Projekt bei den Häflern ankommen?

„Die Baustelle wird sicher keine Begeisterung auslösen, aber das Ergebnis hoffentlich schon“, so die Stadt. Natürlich werde es durch die Arbeiten Einschränkungen geben, sagt Fabian Müller, das sei der Verwaltung bewusst. Die Beeinträchtigungen wolle man aber so gering wie möglich halten. Auch das Stadtmarketing sieht Herausforderungen auf Bewohner, Handel und Kunden zukommen, „die sich aber auf lange Sicht lohnen werden“.