Im dritten Jahr in Folge kann die Zeppelin GmbH Umsatz und Ergebnis steigern. Mit einem Konzernumsatz von 3,1 Milliarden Euro und einem Ergebnis vor Steuern von 134 Millionen Euro fällt die Bilanz für 2019 durchweg positiv aus. Das ist der höchste Umsatz und das höchste Ergebnis in der 70-jährigen Geschichte des Unternehmens. Allerdings geht die Geschäftsführung für das laufende Jahr 2020 von einem drastischen Einschnitt und einer wesentlichen Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufgrund der Corona-Pandemie aus.

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Vorsorglich Kredite beantragt

„Es ist für 2020 ein drastischer Umsatzeinbruch zu erwarten“, kommentiert Peter Gerstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Zeppelin GmbH die aktuelle Lage, auch wenn die Situation bis Ende Februar erfreulich gewesen sei. Wichtigste Priorität in dieser schwierigen Zeit sei es, die Gesundheit der Mitarbeiter zu gewährleisten sowie alle Maßnahmen zu ergreifen, um das Unternehmen auch langfristig zu sichern. „Wir haben einen Investitionstopp verhängt, außderdem werden wir die Ausgaben soweit wie möglich herunterfahren“, sagte Christian Dummler, Geschäftsführer Christian Dummler, bei der Bilanz-Pressekonferenz am Freitag. Außerdem habe das Unternehmen vorsorglich Kredite in Höhe von 220 Millionen Euro bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragt.

Die Konzerngeschäftsführung der Zeppelin GmbH: Peter Gerstmann (hi. li.), Michael Heidemann (hi. re.), Christian Dummler (vo. li.) und ...
Die Konzerngeschäftsführung der Zeppelin GmbH: Peter Gerstmann (hi. li.), Michael Heidemann (hi. re.), Christian Dummler (vo. li.) und Alexandra Mebus (vo. re.). | Bild: Benjamin Stolle/Zeppelin Konzern

Häfler Werk wird zwei Wochen geschlossen

Das Häfler Werk mit der Geschäftseinheit Anlagenbau wird zwei Wochen geschlossen, danach soll der bestehende Auftragsbestand abgearbeitet werden. „Zudem haben wir auch Kurzarbeit eingeführt“, berichtete Peter Gerstmann. Abhängig von der Lage in den verschiedenen Bereichen seien Mitarbeiter zwischen null und sechzig Prozent in Kurzarbeit. „Die Geschäftsführung hat zuvor beschlossen, selbst auf zehn Prozent ihres Gehaltes zu verzichten“, berichtete Peter Gerstmann. „Außerdem wird das Unternehmen den Mitarbeitern zwischen zwölf und 18,5 Prozent Zuschuss zum Kurzarbeitergeld zahlen“, so Gerstmann. Das Unternehmen hat zudem eine Härtefallklausel, die es möglich macht, dass kein Mitarbeiter weniger als 1500 Euro netto verdient.

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Dividende an Zeppelin-Stiftung wird zunächst nicht ausgezahlt

Insgesamt beschäftigt das Stiftungsunternehmen nach eigenen Angaben mittlerweile 10 048 Mitarbeiter, ein Anstieg auch deshalb, weil das Unternehmen Ende 2019 die Verantwortung für den Vertrieb und Service von Caterpillar Produkten in Dänemark, Grönland und Schweden übernommen hat. An Dividende zahlt der Zeppelin Konzern für 2019 16,1 Millionen Euro an die Zeppelin-Stiftung, die Gesellschafter des Unternehmens ist. „Wir haben aber angesichts der derzeitigen Krise noch nicht festgelegt, wann das Geld tatsächlich ausgezahlt werden wird“, bestätigt Peter Gerstmann.

So entwickelten sich die Strategischen Geschäftseinheiten

Die SGE Baumaschinen EU konnte nach Angaben des Unternehmens ihre führende Position in all ihren Märkten noch einmal ausbauen und sowohl Umsatz als auch Ergebnis gegenüber dem Vorjahr steigern. Die SGE Baumaschinen CIS konnte ebenfalls Umsatz und Ergebnis ausbauen. „Das Geschäft mit Bergbaumaschinen hat sich wieder erholt und trug wesentlich zu einer positiven Umsatzentwicklung bei“, so Peter Gerstmann bei der Bilanz-Pressekonferenz am Freitag. Die SEG Power Systems konnte 2019 wichtige Aufträge gewinnen und erreichte ebenfalls eine Steigerung des Umsatzes.

Der Markt für Baumaschinen ist wegen der Corona-Maßnahmen der verschiedenen Länder drastisch eingebrochen.
Der Markt für Baumaschinen ist wegen der Corona-Maßnahmen der verschiedenen Länder drastisch eingebrochen. | Bild: Oleg Frolov/Zeppelin Konzern

Die Geschäftseinheit Anlagenbau, die in Friedrichshafen beheimatet ist, wirkten sich nach Angaben der Geschäftsführung erschwerte globale wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen sowie die sich abkühlende Konjunktur im Chemiebereich und die Unsicherheiten in der Automobilindustrie dämpfend auf das Geschäft aus. Allerdings habe sich sowohl der Auftragseingang als auch die Ertragskraft gegenüber dem Vorjahr verbessert, was „eine schöne Entwicklung“ sei, wie Peter Gerstmann betonte.

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