Am Ende fiel die Entscheidung eindeutig aus: Auch künftig wird es beim Seehasenfest in Friedrichshafen ein Feuerwerk geben. Der Finanz- und Verwaltungsausschuss des Gemeinderats lehnte den Antrag der Fraktionsgemeinschaft ÖDP/parteilos, eine Alternative für das große Feuerwerk am Seehasen-Samstag zu entwickeln, ab.
Fraktionsgemeinschaft schlägt Alternativen vor
Ersatzlos streichen wollte die Fraktionsgemeinschaft das Feuerwerk zwar nicht, aber ersetzen. Im Antrag der Fraktionsgemeinschaft hieß es: „Wir fordern die Stadt Friedrichshafen auf, künftig auf das Feuerwerk zum Seehasenfest zu verzichten und stattdessen Lasershows und ähnliche Technologien einzusetzen.“
Begründet wird der Vorstoß mit den Folgen für Tiere und Umwelt. Ein acht Minuten dauerndes Feuerwerk verscheucht einer Studie aus der Schweiz zufolge etwa 95 Prozent der anwesenden 4000 Wasservögel aus einem Naturschutzgebiet, und das für mehrere Tage. Dazu kämen eine massive Feinstaubbelastung, Kunststoffmüll und Giftrückstände durch Abfallreste der Raketen. Auf Alternativen hätten inzwischen beispielsweise die Stadt Weingarten oder die Insel Mainau gesetzt.
Auch in der Schweiz bieten mehrere Gemeinden am Nationalfeiertag kein offizielles Feuerwerk mehr an. Aus Sicht von ÖDP/parteilos sind Lasershows ebenfalls weithin sichtbar, die Kosten seien vergleichbar, der ökologische Fußabdruck dabei um ein Vielfaches geringer. Immer mehr Menschen würden Feuerwerke ablehnen. Neben der Bedeutung für Umwelt und Tierschutz könnten Feuerwerke auch ein Trigger für Kriegsflüchtlinge sein. „Solche Untersuchungen sollten wir ernst nehmen und Alternativen aufzeigen“, betonte Nicole Lukoschek für die Fraktionsgemeinschaft.
Die Stadtverwaltung argumentierte in der Sitzung, dass man ohnehin bis ins Jahr 2026 vertraglich gebunden sei. Eigentlich sei der Vertrag bis ins Jahr 2024 geschlossen worden, durch die coronabedingten Ausfälle wurde dieser allerdings bis ins Jahr 2026 verlängert. „Wir haben ein kostengünstiges Feuerwerk und schreiben dieses alle fünf Jahre aus“, sagte Hans-Jörg Schraitle vom Amt für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung.
Feuerwerk als emotionaler Höhepunkt des Fests
Zu den Auswirkungen auf die Umwelt heißt es in der Sitzungsvorlage: „Moderne Feuerwerke sind zunehmend umweltfreundlicher gestaltet, unsere Feuerwerker setzen auf biologisch abbaubare Materialien, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.“ Bei Drohnenshows sehe man keine Vorteile, weder was den Energiebedarf noch den Kostenfaktor anbelange.

Lasershows seien aufgrund der benötigten Projektionsfläche am See schwierig. Begründet wird der Beschlussvorschlag auch mit Tradition und Nostalgie. Schraitle: „Für viele Besucher ist das Feuerwerk ein wesentlicher Bestandteil des Fests – ein emotionaler Höhepunkt.“ Auch was Tagestouristen anbelange, sei das Feuerwerk von Bedeutung.