Eines der wohl ambitioniertesten Wohnbauprojekte in Friedrichshafen geht jetzt in die Umsetzungsphase: Bei „Gerber hoch3„, dem Bauvorhaben der Unternehmerfamilie Hüni, für das eigens eine GmbH gegründet wurde, haben laut Geschäftsführerin Alexa Hüni die ersten Tiefbauarbeiten und Vorbereitungsarbeiten am Baugrund begonnen. In den nächsten zwei Jahren sollen hier, unweit des Betriebsgeländes der Firma Hüni + Co, Spezialist für Oberflächenbeschichtung, 88 Mietwohnungen entstehen.

88 Wohnungen entstehen bei dem Projekt „Gerber hoch3“ an der Ecke Gebhardstraße/Moltkestraße im Osten Friedrichshafens. ...
88 Wohnungen entstehen bei dem Projekt „Gerber hoch3“ an der Ecke Gebhardstraße/Moltkestraße im Osten Friedrichshafens. Bauherr ist die Unternehmerfamilie Hüni. | Bild: Gerber hoch3 GmbH

Auf dem Areal, das in Eigentum der Familie Hüni ist und vor allem als Parkfläche genutzt wurde, sind drei Gebäude geplant. Zwei Häuser haben je vier Stockwerke und ein Satteldach. Das dritte Haus, das sogenannte Punkthaus ist hingegen achtstöckig und bekommt ein begrüntes Flachdach. Die Fassaden sollen gemäß der Planungen des Architekturbüros Planformat aus Isny mit Strukturputz und Holzpanelen versehen werden. Die Architektur wirkt mit den bodentiefen Fenstern, den nach innen versetzten Balkonen und strukturierten Fassade modern-schlicht. Die Pläne zeigen außerdem einen begrünten Innenhof zwischen dem Häuserensemble mit Spiel- und Aufenthaltsflächen und Baumbestand.

Spielplatz wird bald wieder aufgebaut

Für das aktuelle Bauvorhaben wurde der bisherige Spielplatz an dieser Stelle abgebaut. „Neben einem Kleinkinderspielplatz im Innenhof wird es auch den Bolzplatz und den Spielplatz mit den Spielgeräten für die größeren Kinder wieder geben. Dieser soll sogar zusammen mit der Stadt Friedrichshafen diesen Sommer schon wieder aufgebaut und in Betrieb genommen werden“, berichtet Hüni.

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Die Begrünung erscheint in diesem Bereich umso wichtiger, da es im Vorfeld des Projekts Diskussionen mit Umweltschützern und Nachbarn gegeben hatte. Für das Projekt musste alter Baumbestand gefällt werden, darunter einige hohe Pappeln, in denen laut BUND Fledermäuse lebten. „Wir haben über sechs Monate ein Artenschutzgutachten anfertigen lassen, woraus sich zahlreiche Ausgleichsmaßnahmen ergeben haben“, erklärt Alexa Hüni auf SÜDKURIER-Nachfrage.

Alexa Hüni, Geschäftsführerin
Alexa Hüni, Geschäftsführerin | Bild: Sylvia Floetemeyer

Die Ausgleichsmaßnahmen seien teilweise bereits umgesetzt worden, manche sogar in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Nabu. Letztlich habe es deutlich mehr Zuspruch für das Bauvorhaben als Widerstand gegeben, so die Hüni-Geschäftsführerin. Zur Investitionssumme des Bauprojekts will die Bauherrin nichts sagen.

„Unser Schwerpunkt liegt bei den Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen“, erklärt Hüni. Insgesamt werden zwölf Ein-Zimmer-Wohnungen, 21 Zwei-Zimmerwohnungen, 47 Drei-Zimmerwohnungen und acht Vier-Zimmerwohnungen gebaut. Die größte Wohnung hat laut Plan 115 Quadratmeter. „Mit unseren Wohnungen sprechen wir eine breite Zielgruppe an: von Studierenden und Wochenendpendlern, über Singles, Familien bis hin zu Rentnern. Dass das schon gut funktioniert, sehen wir an den vielen Zuschriften und Interessensbekundungen, die uns bisher erreicht haben“, so die Geschäftsführerin. Eine Fertigstellung sei für das vierte Quartal 2024 geplant.

Insgesamt soll es drei Gebäude geben, darunter auch das achtstöckige „Punkthaus“ mit begrüntem Flachdach (links im Bild).
Insgesamt soll es drei Gebäude geben, darunter auch das achtstöckige „Punkthaus“ mit begrüntem Flachdach (links im Bild). | Bild: Gerber hoch3 GmbH

Es ist nicht das erste Mal, dass die Unternehmerfamilie Hüni in Friedrichshafen Wohnraum schafft: Nördlich von „Gerber hoch3“ stehen bereits mehrstöckige Wohnhäuser der Familie Hüni mit insgesamt 96 Mietwohnungen. Sie werden von der Unternehmerfamilie selbst verwaltet. Und genauso soll es auch bei den Neubauwohnungen sein. Die Familie, also die Schwestern Alexa und Verena mit Vater und Seniorchef Peter Hüni, initiiert nicht nur das Bauprojekt, sondern wird später auch Vermietung managen. Mietpreisgebundenen Wohnraum wird es in diesen drei Häusern allerdings keinen geben.

Vermietung wohl ab Frühjahr 2024

„Zu den Mietpreisen können wir zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der doch sehr volatilen Bau- und Rohstoffpreise leider noch keine Aussage treffen“, erklärt Alexa Hüni. Es gebe jedoch bereits eine Interessentenliste, auf die man sich per Mail an wohnen@gerber-hoch-3.de setzen lassen kann. Auch aus dem Kreise der Mitarbeitenden habe es schon zahlreiche Interessierte gegeben, die Firma werde auch der Belegschaft entgegenkommen, so Hüni. Nach aktuellem Planstand werde die konkrete Vermietung voraussichtlich im Frühjahr 2024 beginnen. „

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