Noch ist das Jahr 2025 in vollem Gange – doch in den Radolfzeller Ortsteilen geht der Blick bereits in die Zukunft. Nach und nach diskutieren die Ortschaftsräte in Anwesenheit von Oberbürgermeister Simon Gröger und der Verwaltungsspitze über Maßnahmen, die in den Haushaltsplan 2026 der Stadt aufgenommen werden sollen. Ziel ist es, rechtzeitig vor den Planberatungen innerhalb der Stadtverwaltung und des Gemeinderates Vorschläge zu machen und Änderungen zu beantragen. So kürzlich auch in Liggeringen.

Wie Ortsvorsteher Hermann Leiz im Nachhinein in einer Mitteilung berichtet, seien große Wünsche aus Liggeringen in der zur Beratung vorliegenden Priorisierungsliste nicht zu finden gewesen. Das größte Projekt – die laufende Sanierung der Litzelhardthalle – sei in den kommenden drei Jahren bereits in unterschiedlichen jährlichen Teilbeträgen mit einer Gesamtsumme von 9,45 Millionen Euro verankert und vom Gemeinderat schon im Dezember 2022 bestätigt worden.

Es geht um Straßen

Ein Zurück gebe es bei dem Projekt nicht mehr, denn ein Großteil der Litzelhardthalle wurde bereits zurückgebaut oder abgebrochen. In den kommenden Monaten soll nun bereits mit den Erd- und Rohbauarbeiten begonnen wird. Nathalie Uhl in Vertretung des städtischen Hochbaus habe den derzeitigen Bauzeitenplan zur Sanierung der Litzelhardthalle bestätigt.

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In der Wunschliste des Ortschaftsrates habe neben diesem Großprojekt noch die Sanierung der Bergstraße und die Anbringung des Radschutzstreifens innerhalb der Ortsdurchfahrt gestanden. Uwe Negraßus von der Abteilung Tiefbau habe hierzu berichten können, dass beide Maßnahmen noch in diesem Jahr begonnen können. Der Radschutzstreifen sei zwischenzeitlich schon beauftragt worden. Die Sanierung der Bergstraße werde voraussichtlich im Oktober beginnen, jedoch vermutlich erheblich teurer werden, weil hier mit Altlasten im Straßenunterbau zu rechnen sei.

Dettelbachstraße als wichtigstes Projekt

Als wichtigstes Projekt in Liggeringen solle der Endausbau der Dettelbachstraße innerhalb des Gewerbegebietes Schwärze Nord in 2026 endlich erfolgen, berichtet Leiz weiter. Dort seien die Anliegerbeiträge von den dortigen Beitragspflichtigen längst bezahlt worden und der Ausbau des Erschließungsstraßenteilstücks sei seit über zehn Jahren immer wieder verschoben worden.

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Auf der Wunschliste stehe außerdem schon seit vielen Jahren die Einrichtung einer zweiten Bushaltestelle im Außendorf mit einer Wendemöglichkeit für die Stadtbusse. Hierzu seien aber Grunderwerbsverhandlungen notwendig, um den geplanten Wendeplatz an dem vorgesehenen Grundstück überhaupt bauen zu können. Nathalie Uhl von der Stadtplanung habe in der Ortschaftsratssitzung berichtet, dass die Planungsrate für die Erschließung für das geplante Baugebiet Seelenhofer II für 2026 in der Priorisierungsliste wieder gestrichen wurde, weil noch nicht alle Grundstücke im Besitz der Stadt Radolfzell seien. Ortschaftsrat Winfried Keller habe deshalb die Veraltung aufgefordert, baldmöglichst noch Lösungen zu suchen, um die Erschließung dieses wichtigen Entwicklungsgebietes von Liggeringen baldmöglichst wieder voranzutreiben.

OB muss sich den Fragen stellen

Aber nicht nur die Priorisierung der Liggeringer Maßnahmen spielte bei der Ortschaftsratsitzung eine Rolle. Wie es in der Mitteilung weiter heißt, habe sich Oberbürgermeister Simon Gröger zudem im Rahmen einer Bürgerfragestunde vielen Fragen zur Stadtentwicklung stellen müssen. Dass Radolfzell einer finanziell angespannten Zukunft entgegen sehen muss, sei aus den Antworten des OB deutlich herauszuhören gewesen, dennoch habe Gröger versucht, einen gewissen Optimismus zur Finanzsituation der Stadt zu verbreiten. Denn Radolfzell könne derzeit noch allen Verpflichtungen nachkommen und sogar die freiwilligen Leistungen noch finanzieren.

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Auch eine große Sorge über eine Verödung der Radolfzeller Innenstadt habe viele Bürger umgetrieben. Festzustellen sei nach Meinung von Simon Gröger aber, dass ein Haushalt 2026 möglich sei, der trotz allen bekannten Problemen in der Stadt nachhaltige Investitionen möglich mache. Auch in schwierigen Zeiten könnten Stabilität und Zukunftsperspektiven für alle Bürgerinnen und Bürger geschaffen werden.