„Eigentlich hatte ich noch viel vor“, beginnt Charlotte Biskup ihre letzte Rede vor dem Konstanzer Gemeinderat – doch die bisherige Leiterin des Hauptamts verlässt nach Jahren in Diensten der Stadt Konstanz das Rathaus und wechselt zum 1. Oktober ins Landratsamt. Dort wird sie den Bereich Personal und Innovation verantworten.
Der Abschied fällt dabei nicht nur ihr schwer, wie sich bei der Verabschiedung zeigt: Ratsmitglieder fast aller Fraktionen sagen mit ausnehmend viel Wertschätzung Adieu. Denn es ist auch eine von ihnen, die nun zu anderen Ufern aufbricht: Charlotte Biskup war 2004 erstmals für die Freie Grüne Liste in den Gemeinderat gewählt worden, 2016 wechselte sie in die Verwaltung und stieg dort zur Amtsleiterin auf.
Mit 22 Jahren kam sie erstmals ins Rathaus. Ihr halbes bisheriges Leben habe sie für diese Stadt gearbeitet, sagt sie – immer unter dem Leitsatz: „Gemeinderat und Verwaltung sind keine Gegner, sondern arbeiten an einer gemeinsamen Zielsetzung – einer guten Zukunft dieser Stadt“.
Sie würdigt die Arbeit der ehrenamtlichen Stadträte und gibt ihnen eine Bitte mit auf den Weg: „Achten Sie gut auf die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung.“ Zuvor hatte Stadträtin Gabriele Weiner (Junges Forum) ihrer langjährigen Wegbegleiterin gewünscht, dass sie im neuen Arbeitsumfeld die Wertschätzung erfahren möge, die sie verdient habe.
Auch in den anderen Fraktionen ist das Bedauern groß, wie die kurzen Dankesbotschaften zeigen. Christiane Kreitmeiter (FGL&Grüne) spricht als langjährige Fraktionskollegin Biskups. Roger Tscheulin (CDU) hebt die Vertrauenswürdigkeit und Verlässlichkeit der ausscheidenden Amtsleiterin hervor. Jan Welsch (SPD) lobt ihre trotz der parteipolitischen Vergangenheit immer vorhandene Neutralität.
Jürgen Faden (Freie Wähler) sagt als einer der politischen Gegenspieler von einst, was Biskup in die Hand genommen habe, habe immer auch funktioniert. Zuvor hatte Oberbürgermeister Uli Burchardt kurz die Stationen seiner nun bald ehemaligen Mitarbeiterin nachgezeichnet.