Was fehlt in diesem Sommer am Bodensee? Die schönen Sonnenuntergänge am Wasser, das Eis in der Hand, die Sommerstimmung – alles ist da. Sollte man meinen. Dennoch fehlt etwas. Und das war nicht nur die wärmende Sonne im Juli. Kleiner Tipp: ein Sirren und Summen. Denn die Mücke fehlt. Sie ist weg, einfach nicht da.

Pegel zu niedrig für die Mücken

Woran das liegt? Am Bodenseepegel. Der ist nämlich in diesem Jahr so niedrig, dass die Eiablageorte auf dem Trockenen liegen. Ebenso, wie der Mückenexperte Rainer Bretthauer schon im Mai prognostizierte. Weil auch Kleingewässer ausgetrocknet seien, könnten Mücken aktuell nur in Regentonnen brüten, sagt Rainer Bretthauer auf erneute Nachfrage. Somit lautet sein Fazit für diesen Sommer: „Die Stechmücken haben zur Zeit keine Chance!“

Das ist für uns Menschen eine gute Nachricht, bleiben uns doch juckende Stiche erspart. Doch die Mücken, so unnütz sie uns auch erscheinen, haben durchaus eine Funktion. Sie sind Nahrung für Fische, Vögel, Insekten oder Fledermäuse und fehlen dort. Dass sie fehlen, kann auch aus einem anderen Grund nachdenklich machen: dem Klimawandel und dem dadurch niedrigeren Wasserpegel.

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Die Ruhe und den Sommer genießen

Schlecht für den Klimawandel, für den Moment allerdings gut für uns. Abends am See sitzen, vielleicht die Füße im Wasser, ein Getränk in der Hand. Auch eins mit Kohlensäure, das normalerweise die Mücken anziehen würde, kann man sich jetzt genehmigen. Und das ganz in Ruhe, ohne Sprays aus der Apotheke. Auch das fiese Summen am Ohr gerade dann, wenn das Licht ausgeschaltet ist und man im Bett liegt, bleibt aus. Keine Mückenjagd mit Taschenlampe und Fliegenklatsche in der Hand. Einfach Ruhe. Auch mal schön.

Vielleicht kommen sie nächstes Jahr zurück, die Mücken. Vielleicht auch in doppelter Stärke, um uns so richtig zu ärgern. So wie es im vergangenen Sommer 2024 der Fall war.