Gebündelt und in großen Kisten kommt er jeweils in der Zunftstube der Schotterwälder an: Der Bast, aus dem die Berger Narren ihre Mähnen für die Holzmasken fertigen. „Das ist Meterware“, erklärt Häswartin Bettina Schmid, während ihre Tochter Nadine Schmid und Zunftmitglied Miriam Hrubesch (auf unserem Bild von links) den Bast auspacken.

Bild 1: Die Schotterwälder aus Berg zeigen in vielen Bildern und Videos, wie sie aus Bast ihre wilden Mähnen herstellen
Bild: Marcel Jud
Bild 2: Die Schotterwälder aus Berg zeigen in vielen Bildern und Videos, wie sie aus Bast ihre wilden Mähnen herstellen
Bild: Marcel Jud

Ist der Bast ausgepackt, schneiden ihn Bettina Schmid und ihr Team zu 60-Zentimeter-Bündeln. Diese legt Miriam Hrubesch in warmes Wasser ein, da der Bast später genäht wird und das nur in feuchtem Zustand geht. „Weil er steif ist“, erklärt Schmid. Durch die Nässe werde er weich und dehne sich aus.

Das Einweichen Video: Jud, Marcel
Bild 3: Die Schotterwälder aus Berg zeigen in vielen Bildern und Videos, wie sie aus Bast ihre wilden Mähnen herstellen
Bild: Marcel Jud

Die Schotterwälder gehören zur Narrenzunft Berg, die am 11. 11. 1994 gegründet wurde. Derzeit gehören der Zunft laut Bettina Schmid 111 Masken an. Ihr Häs führen sie auf eine Legende zurück.

Nach dem Wasserbad geht es für das Bastbündel weiter zu Petra Litz. Sie macht die Bündel auf und schneidet sie passgenau zu.

Das Zuschneiden Video: Jud, Marcel

Und jetzt folgt das eigentliche Meisterstück: Bettina Schmid legt die einzelnen Bündel um ein schwarzes Band. An diesem näht sie den Bast mit der Nähmaschine an. „Dafür braucht es eine gute Maschine, eine mit der man normalerweise Jeansstoff näht“, betont Schmid.

Das Nähen Video: Jud, Marcel
Bild 4: Die Schotterwälder aus Berg zeigen in vielen Bildern und Videos, wie sie aus Bast ihre wilden Mähnen herstellen
Bild: Marcel Jud

Für die festgenähten Bündel geht es dann in einen Nebenraum, wo sie Nadine Schmid und Miriam Hrubesch zum Trocknen aufhängen. Im Raum raschelt es: Der Boden ist mit Laub zugedeckt. „Das ist dann später beim Umzug unser Konfetti“, erklärt Hrubesch.

Das Trocknen Video: Jud, Marcel
Bild 5: Die Schotterwälder aus Berg zeigen in vielen Bildern und Videos, wie sie aus Bast ihre wilden Mähnen herstellen
Bild: Marcel Jud

Das Häs der Schotterwälder

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Nach dem Trocknen werden die Bast-Bänder auf ein Tuch genäht, das mit einem dicken Faden an der Maske der Schotterwälder befestigt wird. „Die Bastbündel nähen wir so auf, dass sie sich überlappen“, erklärt Bettina Schmid.

Bild 6: Die Schotterwälder aus Berg zeigen in vielen Bildern und Videos, wie sie aus Bast ihre wilden Mähnen herstellen
Bild: Marcel Jud

Anschließend flechten Bettina Schmid und ihr Team für jede Maske noch einen Zopf aus hellbraun, grün und braun gefärbten Bast-Bündeln. „Den Zopf nähen wir dann zwischen Stoff und Maske an“, so die Häswartin. Komplettiert wird der Kopfschmuck mit der in ein Stück Holz geschnitzten Nummer des jeweiligen Schotterwälders und – bei erfolgreich bestandener „Häsabnahme“ – ein grüner „Sprungbändel“.

Bild 7: Die Schotterwälder aus Berg zeigen in vielen Bildern und Videos, wie sie aus Bast ihre wilden Mähnen herstellen
Bild: Marcel Jud

Bast kommt bei den Schotterwäldern nicht nur auf den Kopf, sondern auch an die Stulpen. „Dort nähen wir die Bastbündel auf einen Jeansstoff“, sagt Bettina Schmid. Für die Stulpen bräuchten sie jeweils einen Meter Stoff und für den Haarschmuck über drei Meter Stoff.

Und so sehen die Haare und Stulpen dann an den Schotterwäldern aus, wenn sie angenäht sind:

Bild 8: Die Schotterwälder aus Berg zeigen in vielen Bildern und Videos, wie sie aus Bast ihre wilden Mähnen herstellen
Bild: Claudia Wörner