Grün, ruhig und erholsam: So lässt sich das „neue Gesicht“ der alten B-31-Ortsdurchfahrt in Fischbach beschreiben. So sehen es zumindest die Sieger im Workshop-Verfahren im Auftrag der Stadt. Das Büro Baldauf Architekten und Stadtplaner GmbH hat mit seinen Partner-Büros nach Meinung einer Fachjury die überzeugendsten Ideen für die Neugestaltung der Meersburger- und Zeppelinstraße geliefert. Dem schloss sich der Ratsausschuss für Planen, Bauen und Umwelt (PBU) am Dienstagabend einstimmig an.

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Und doch kam in der Sitzung mächtig Groll auf. Heinz Tautkus (SPD) fragte als Erster nach dem Zeitplan für die Umsetzung der Pläne. Nach „leidvollen Erfahrungen“ – er erinnerte an den Uferpark oder Karl-Olga-Park, die auf Halde liegen – „wollen und müssen wir darauf bestehen“, sagte er.

Bild 1: Kein Geld für die Umgestaltung der B-31-Ortsdurchfahrt in Fischbach
Bild: Heinz Tautkus
„Wir wollen einen exakten Fahrplan.“
Heinz Tautkus, Stadtrat der SPD-Fraktion

Auch Ulrich Heliosch (Grüne) erinnerte sich an „schöne Pläne“ wie die Umgestaltung des Bahnhofs-Vorplatzes, aus denen nichts geworden ist, was „frustrierend“ sei. Die Fischbacher Ortsdurchfahrt zurück zu bauen, sehe doch stark nach einem Projekt aus, das mit Geldern aus dem Klimabudget bewerkstelligt werden könnte. Und Jürgen Holeksa (Netzwerk) wünschte sich mehr Pragmatismus. Es bringe nichts, Pläne wie „Monstranzen durch den Saal zu tragen“. Man müsse auch mal was umsetzen.

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Stadtplanungsamts-Chef Klaus Sauter trat jedoch gleich auf die Bremse. „Derzeit stehen keine Mittel zur Verfügung“, erklärte er die Sachlage. Wenn der Rat zeitnah etwas tun wolle, dann müsste anderes zurückgestellt werden. Das wäre eine „politische Entscheidung“, spielte er den Ball in den Rat zurück. Der neue Baubürgermeister Fabian Müller sieht das Projekt Fischbach derzeit „mit Blick auf den nächsten Doppelhaushalt“, ergo frühestens ab 2023.

Bild 2: Kein Geld für die Umgestaltung der B-31-Ortsdurchfahrt in Fischbach
Bild: Stadt Friedrichshafen
„Derzeit stehen keine Mittel zur Verfügung.“
Klaus Sauter, Leiter des Stadtplanungsamts

Für Heinz Tautkus ein Zeitrahmen, mit dem er sich nicht anfreunden möchte. Die Umgestaltung der Straße wolle man schnellstmöglich zu einem guten Ende bringen. „Wir erwarten von der Stadtverwaltung ein Konzept, was das kosten würde“, so Tautkus. Kurzfristig müsse zumindest der Verkehr beruhigt werden. Wenn das wieder ein Blumenbouquet werde, das in der Schublade verschwinde, dann sei ihm die Zeit dafür einfach zu schade.

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Allerdings muss der Siegerentwurf noch in mehreren Punkten überarbeitet werden. Erst dann könne die konkrete Ausführung in Bauabschnitten geplant werden, steht in der Ratsvorlage. Nicht zuletzt will das Rathaus für den Fischbacher Ortskern zwischen Spaltensteiner- und Poststraße noch einen Bebauungsplan aufstellen. Nach „schneller Umsetzung“ klingt das nicht.