Die Piloten der Lufthansa haben angekündigt, am Freitag die Arbeit niederzulegen. Sie folgen mit ihrer Aktion dem Bodenpersonal, das bereits im Juli gestreikt hat. Bei der aktuell laufenden Auseinandersetzung zwischen der Gewerkschaft Cockpit und der Airline geht es um eine Lohnerhöhung um 5,5 Prozent sowie um Inflationsausgleich. Der nun angekündigte Streik soll den Forderungen der Angestellten Nachdruck verleihen. Das werden auch einige Fluggäste des Bodensee-Airports in Friedrichshafen spüren.
Ein Flugpaar fällt aus
Laut Bernd Behrend, Sprecher des Flughafens, fällt von drei geplanten Flügen vom Bodensee nach Frankfurt einer aus. Konkret handelt es sich um das Flugpaar LH370/LH373 mit einer Ankunft um 10.05 Uhr und einem geplanten Abflug um 10.40 Uhr. „Betroffene Passagiere werden durch die Lufthansa auf den Nachmittagsflug umgebucht“, schreibt Behrend auf eine entsprechende Anfrage. Wie viele Personen konkret von dieser Umbuchung betroffen sind, könne er nicht sagen.
Zumindest in Friedrichshafen dürfte sich damit das Ausmaß des Streiks in Grenzen halten. Aber wie kann es sein, dass überhaupt noch Lufthansa-Flüge starten? Immerhin schreibt die Vereinigung Cockpit auf ihrer Homepage, die Pilotinnen und Piloten der Lufthansa Cargo sowie der Deutschen Lufthansa seien zum Streik aufgerufen. Warum wird dennoch geflogen?
Bernd Behrend hat eine Antwort auf den scheinbaren Widerspruch. „Trotz Streik läuft ein Notflugplan der Lufthansa.“ Ganz am Boden bleiben die Flieger dementsprechend nicht. Das Flugzeug, das morgens vom Bodensee starten wird, lande schon am Vorabend des Streiks, so der Sprecher. Die Crew fliege wieder zurück nach Frankfurt. Auch die Tatsache, dass ein weiterer Flieger am Nachmittag startet, erklärt Behrend mit dem Notflugplan.